Photokina

Olympus OPC: Die Open-Platform-Kamera mit Smartphone-Steuerung

Eine Kamera, die sklavisch am Smartphone hängt: Was Sony mit seinen SmartShot-Modulen bereits auf der IFA 2013 vorgestellt hat, könnte es bald auch von Olympus geben. Auf der Photokina zeigt der Hersteller ein erstes Kameramodul-Konzept.

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In einer Nische am Rand des Olympus-Stands auf der Photokina steht versteckt ein kleiner quadratischer Kasten mit Objektiv – daneben ein Smartphone und eine Infotafel. Auf ihr können Messebesucher lesen, dass es sich dabei um das Konzept eines Kamera-Moduls von Olympus handelt. Der Hersteller selbst gibt Infos dazu nur auf Nachfrage heraus. Messepersonal sucht man an diesem dunklen Fleckchen des Stands vergebens.

Ein Kamera-Modul ohne Bedienelemente: Olympus' Open-Plattform-Konzept will Smartphone und Fotografie weiter zusammenführen.

Für die sogenannte Open-Plattform-Kamera (OPC) hat Olympus gemeinsam mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) zusammengearbeitet. OPC basiert auf dem Micro-Four-Thirds-Systen (MFT) spiegelloser Systemkameras mit Four-Thirds-Sensor und MFT-Bajonett. Sie kann also mit Wechselobjektiven bespielt werden. Allerdings fehlen ihr die Bedienelemente.

Die Steuerung der Kamera sollen das Smartphone oder das Tablet übernehmen. Das Design, das Olympus auf der Photokina zeigt, sei längst nicht final, versichert der Hersteller. Das fertige Produkt werde sicher kleiner ausfallen. Das wäre auch ratsam, denn immerhin ist ein Vorteil des Micro-Four-Thirds-Systems, dass es im Hinblick auf die Objektive vergleichsweise kompakter ausfällt als Sonys Alpha-System.

Der Konkurrent führte ähnliche Geräte basierend auf Kompaktkameras bereits 2013 am Markt ein. Die auf der Ifa 2014 vorgestellte Sony QX1 arbeitet nun mit einem APS-C-Sensor wie man ihn beispielsweise aus Spiegelreflexkameras oder den spiegellosen Systemkameras des Herstellers kennt. Auch dieses QX1-Modul funktioniert mit Wechselobjektiven mit E-Mount-Anschluss. Über eine Klemme wird es beispielsweise am Smartphone befestigt, es kann aber auch völlig entfesselt davon auf einem Stativ angebracht werden.

Infotafel am Olympus-Stand

Hersteller Olympus will sich mit seiner OPC von der Konkurrenz absetzen, indem er sich für externe Entwickler und Kreative öffnet. Seit Juli ist die Website opc.olympus-imaging.com online, die alle Interessierten einlädt, an der Kamera etwa mit Anwendungen oder Zubehör mitzuwirken. Außerdem findet sich hier ein sehr grober Zeitplan des Projekts, der zeigt, dass es noch ganz am Anfang steht.

Ob aus dem Kamerakonzept jemals ein echtes Produkt wird, wollte und konnte der Hersteller noch nicht sagen. Die Resonanz auf der Photokina sei auf jeden Fall schon einmal höher als erwartet. (ssi)