U2 und Apple arbeiten an neuem Musikformat

Aus der Zusammenarbeit des iPhone-Herstellers mit der Band U2 soll einem Bericht zufolge auch ein neues Format für digitale Musik hervorgehen – um Fans zu motivieren, wieder Alben und Singles zu kaufen.

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Apple und U2 arbeiten an einem neuen Format für Digitalmusik, wie das Magazin Time berichtet. Dieses Musikformat soll Fans dazu verlocken, einzelne Singles und ganze Alben wieder käuflich zu erwerben – und dadurch auch weniger bekannten Musikern helfen, Geld einzunehmen, hofft U2-Sänger Bono.

Große Künstler und Komponisten seien schließlich nicht die richtigen Leute, um durch Tourneen zu verdienen. Die Jazz-Legende "Cole Porter hätte keine T-Shirts verkauft und würde auch nicht in einem Stadium auftreten", meint Bono. Weitere Details zu dem neuen Format liegen bislang nicht vor.

Das in den iCloud-Account gepresste Album lässt sich inzwischen wieder entfernen

Für die jüngste Zwangsbeschenkung von iTunes-Nutzern mit dem aktuellen U2-Album hätte es auch positive Rückmeldungen gegeben, betont das Magazin. Apple hatte nach anhaltender Kritik ein Tool veröffentlicht, welches das ungefragt in die iCloud-Kaufhistorie von 500 Millionen Nutzern eingespeiste Werk wieder entfernt.

Der Sänger Herbert Grönemeyer hat die Verschenk-Aktion von U2 am Donnerstag scharf kritisiert: “Ich kenne Bono ziemlich gut. Aber ich muss sagen, als ich das gehört habe, war ich geschockt", betonte er auf dem Reeperbahnfestival. "So eine Aktion von einer so großen Band, die alle Millionäre sind, ist respektlos gegenüber den hart arbeitenden Kollegen." Dies gelte gerade in heutigen Zeiten, in denen es darum gehe, der Musik wieder einen Wert zu geben.

Apple hat U2 für die Aktion bezahlt, der Deal könnte nach Auffassung von Branchenbeobachtern über 100 Millionen Dollar wert sein.

[Update 18.09.2014 15:50 Uhr] Laut dem vollständigen Artikel des Time-Magazins handelt es sich um ein "interaktives, audiovisuelles Musikformat mit Piracy-Schutz" an dem Apple und U2 werkeln. Die iTunes-Zwangsverschenkung des Albums bezeichnet Bono dort als "unglaublich subversiv", die Aktion sei "wahrer Punkrock". (Mit Material der dpa) / (lbe)