Streik bei Amazon

An Standorten des Online-Versandhändlers Amazon wird erneut gestreikt. Der Streikaufruf gilt bis zum Ende der Spätschicht am Dienstagabend.

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Von
  • dpa
Verdi vs. Amazon

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und Amazon liegen in Deutschland seit langem im Streit über den Tarifvertrag für die Beschäftigten: Die Gewerkschaft will für die Mitarbeiter eine Bezahlung nach Einzelhandelstarif erreichen. Amazon sieht sich als Logistiker, der mit seinen Löhnen am oberen Ende des Branchenüblichen liegt.

Amazon-Beschäftigte haben ihre Arbeit am Standort in Bad Hersfeld (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) niedergelegt. Rund 100 Mitarbeiter standen am Montagmorgen vor dem Werkstor, wie eine Verdi-Sprecherin mitteilte. Die ersten Streik-Posten seien bereits um fünf Uhr aufgezogen.

Verdi hat bis zum Ende der Spätschicht am Dienstagabend zum Streik aufgerufen. Betroffen sind neben Bad Hersfeld auch die Standorte in Leipzig, in Graben bei Augsburg und Rheinberg im Ruhrgebiet. Mit den Streiks will die Gewerkschaft Amazon zur Aufnahme von Tarifverhandlungen bewegen, die sich an den Bedingungen des Einzelhandels orientieren. Amazon-Beschäftigte haben erstmals im Mai vorigen Jahres vor diesem Hintergrund gestreikt.

"Da Amazon sich der Tarifbindung verweigert, bekommen die Beschäftigten zudem zum Teil mehrere Hundert Euro weniger, als ihnen nach den Tarifverträgen des Einzel- und Versandhandels zustehen würden", argumentiert Verdi. Zu dem klagten die Beschäftigten in den neun Versandzentren über "die hohe Anzahl von Befristungen, extremen Leistungsdruck und unzureichende Arbeits- und Pausenregelungen". (anw)