Madonnas neuester Song als "Preview" im Internet
Der Titelsong des neuen Madonna-Albums "Music" gelangte über ominöse Kanäle noch vor dem offiziellen Erscheinungstermin über Napster und anderen MP3-Sites ins Internet.
Napster und andere MP3-Tauschbörsen weiten sich anscheinend zu einem größeren Ärgernis für immer mehr Stars der Rock- und Popszene aus. Derzeit darf Madonna den Titelsong ihres neuen Albums "Music" über Napster und anderen MP3-Sites bewundern – noch vor dem offiziellen Erscheinungstermin der Scheibe. "Dieser Song wurde gestohlen und sollte in den nächsten Monaten noch nicht veröffentlicht werden. Er ist immer noch im Entwicklungsstadium", sagte Madame Ciccones Managerin Caresse Norman.
Auch Madonnas Produktionsfirma Warner Brothers wird nicht müde, darauf hinzuweisen, dass sich die Betreiber solcher Sites strafbar machen, wenn sie die durch das Copyright geschützte Musik zur Verfügung stellen – auch wenn sich gerade Napster immer wieder damit verteidigt, nur eine Plattform zum Tauschen von MP3-Dateien und nicht die Songs selbst anzubieten. Im Dezember ging die Recording Industry Association of America, der auch Warner Brothers angehört, gerichtlich gegen Napster vor, um die Urheber- und Vertriebsrechte seiner Mitglieder durchzusetzen. Madonna befindet sich mit dem unfreiwilligen Internet-"Preview" ihres neuesten Albums in guter Gesellschaft. Auch einige Songs von Paul McCartney, U2, Metallica und Van Halen gab es schon im Internet zu hören, noch bevor die CDs in die Läden kamen. Ob Madonna selbst, wie Metallica oder Dr. Dre, gegen Napster vor Gericht ziehen will, war bislang nicht zu erfahren.
Der alternative Vertriebsweg übers Internet scheint sich zumindest nicht gerade verkaufsmindernd auf die betroffenen Stücke auszuwirken. So stürmte der Rapper Eminem mit 1,7 Millionen binnen einer Woche verkauften Exemplaren seines neuesten Albums an die Spitze der US-Charts – und das, obwohl sich auf Napster bereits ein florierender Parallel-Handel mit den Songs entwickelt hatte. (atr)