iPad Air 2: Dünner, gülden und mit Touch ID [3. Update]

Apple hat wie erwartet zwei neue iPad-Modelle vorgestellt, die sich nun per Fingerabdruck entsperren lassen. Ein A8X-Chip soll im noch dünneren Gehäuse des iPad Air 2 für mehr Leistung sorgen. Das iPad mini 3 hat kaum Neuerungen erhalten.

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Von
  • Leo Becker
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iPad Air 2 lautet der Name des neuen 9,7-Zoll-Tablets, das Apple am Donnerstag in Cupertino vorgestellt hat (siehe Live-Ticker). In der zweiten Generation wurde das Air noch einmal dünner: Es ist jetzt nur noch 6,1 mm statt zuletzt 7,5 mm dick. Marketing-Chef Phil Schiller pries es als das "dünnste Tablet der Welt". Um das Gehäuse noch einmal um knapp anderthalb Millimeter abspecken zu können, hat Apple das Display laminiert – LCD, Glasabdeckung und Touch-Sensor sind fest miteinander verbunden. Eine neue Beschichtung soll zudem Spiegelungen verringern. Bei der Auflösung von 2048 x 1536 Pixel hat sich nichts geändert.

Apples Marketingchef hat das neue iPad Air 2 vorgestellt

Erstmals ist bei dem neuen iPad Air auch der Fingerabdruck-Scanner Touch ID im Home-Button integriert. Dieser erlaubt das schnellere Entsperren des Gerätes durch Auflegen eines Fingers sowie das Einkaufen im App Store und iTunes Store. Mit iOS 8 können auch Dritt-Apps die Funktion nutzen, um dem Nutzer die Anmeldung zu erleichtern. Zudem kann man den Bezahldienst Apple Pay auf dem iPad nutzen, allerdings nur in Apps: Einen NFC-Chip zur Bezahlung am Terminal beim Händler haben die Tablets nicht.

Im iPad Air 2 arbeitet ein A8X-Prozessor. Dieser sei im Vergleich zum A7 des Vorjahresmodells um 40 Prozent schneller und sorge für eine um das 2,5-fach höhere Grafikleistung, verspricht Apple. Zum A8X-Chip gehört der neue M8-Koprozessor, der Bewegungsdaten besser erfassen soll; ein Barometer ist ebenfalls integriert. Den Sprung auf die 64-Bit-Architektur hat Apple schon im vergangenen Jahr mit dem A7 vollzogen. Zum Arbeitsspeicher hat sich der Konzern wie gewohnt nicht geäußert – im Vorfeld wurde vermutet, dass dieser nun auf 2 GByte verdoppelt worden sein könnte. Beim iPhone 6 blieb es allerdings bei 1 GByte.

Neue iPads (19 Bilder)

Tim Cook berichtet, das iPad habe 100 % Kundenzufriedenheit.

Besonderes Augenmerk hat Apple diesmal auf die Verbesserungen der Kameras gelegt: Die rückseitige schießt nun 8-Megapixel-Bilder und unterstützt den mit dem iPhone 5s eingeführten Burst-Modus, der zehn Fotos pro Sekunde aufnimmt. Auf älteren Geräten lassen sich zwar seit iOS 7 auch Serienaufnahmen durch Gedrückthalten des Aufnahmeknopfes anfertigen, allerdings in deutlich langsamerer Abfolge. Der Burst-Modus erlaubt außerdem, ein bevorzugtes Foto der Aufnahmen-Reihe auszuwählen und alle anderen in einem Durchgang zu löschen. Zudem unterstützt das iPad Air 2 Timelapse-Aufnahmen und Zeitlupen-Videos.

Das iPad Air 2 bietet, ebenso wie das iPhone 6, 20 LTE-Frequenzbänder und Übertragungsraten im Downlink von bis zu 150 MBit/s.

Neben Grau und Silber führt Apple erstmals auch eine iPad-Variante mit goldener Rückseite im Programm. Der Einstiegspreis des iPad Air 2 mit WLAN beträgt 489 Euro – mit lediglich 16 GByte Speicherplatz. Die Modellpalette reicht über 64 GByte Speicherplatz für 589 Euro bis hin zur 128-GByte-Ausführung für 689 Euro. Die Mobilfunk-Variante ist für einen Aufpreis von jeweils 120 Euro zu haben.

Das "iPad mini 3" mit Touch ID und wahlweise ebenfalls in Gold kostet 389 Euro, auch hier beginnt das Speicherplatzangebot bei 16 GByte und reicht über 64 GByte (489 Euro) bis 128 GByte für 589 Euro. Mit LTE-Unterstützung werden jeweils 120 Euro mehr fällig. Die neuen Modelle sind ab kommender Woche im Handel, ab Freitag nimmt Apple Vorbestellungen an.

Bei den älteren WLAN-Modelle hat Apple die Preise gesenkt: Das iPad Air kostet jetzt 389 Euro (mit 16GB Speicherplatz) und damit 90 Euro weniger als zuvor – zugleich unterbietet es das gerade vorgestellte Nexus 9.

Der Preis des iPad mini mit Retina-Display ("iPad mini 2) fällt um 100 Euro auf 289 Euro (16 GByte Speicherplatz). Das erste iPad mini (noch ohne Retina-Display) ist in der 16-GB-Wifi-Variante jetzt für 239 Euro statt 289 Euro erhältlich.

[Update 16.10.2014 21:25 Uhr] Das Gewicht der WLAN-Ausführung des iPad Air 2 beträgt 437 Gramm – 32 Gramm weniger als das Vorjahresmodell. Mit Mobilfunkunterstützung bringt es 444 Gramm auf die Waage. Im iPad Air 2 setzt Apple jetzt ebenso wie bei iPhone 6 und 6 Plus auf den WLAN-Standard 802.11ac und verspricht Datenübertragungsraten bis zu 866 MBit/s – mit entsprechender Basissation.

Im Unterschied zum iPad Air 2 hat das Unternehmen beim iPad mini 3 kaum etwas geändert – außer Touch ID und der Gold-Option bleibt alles wie beim Vorjahresmodell, das nun "iPad mini 2" heißt.

[2. Update 16.10.2014 22:10 Uhr] In den USA und Großbritannien liefert Apple das Mobilfunk-taugliche iPad jetzt mit einer hauseigenen SIM-Karte – "Apple SIM" genannt – aus. Sie soll die flexible Auswahl eines Prepaid-Datenpaketes bei unterstützten Mobilfunkpartnern erlauben, darunter T-Mobile USA, AT&T, Sprint sowie EE in England. Weitere Details liegen noch nicht vor.

[3. Update 16.10.2014 22:35 Uhr] Das iPad Air 2 hat tatsächlich keinen Stummschalter mehr, wie im Vorfeld auf Attrapen zu sehen war.

Am iPad Air 2 müssen Nutzer auf den Stummschalter verzichten

Mit dem über den Lautstärkeknöpfen angebrachten Schalter konnte man nicht nur den Ton ausschalten, sondern wahlweise auch die Rotationssperre schnell aktivieren und deaktivieren – eine bei vielen iPad-Nutzern beliebte Funktion, für die jetzt das Kontrollzentrum, die iOS-Einstellungen oder Siri bemüht werden muss. (lbe)