US-Großbank bucht Apple-Pay-Zahlungen doppelt ab

Bislang lief es eigentlich rund beim US-Start von Apples neuem Mobilbezahldienst. Nun wurden aber Fälle bekannt, bei denen es zu Falscheinzügen kam. Schuld soll nicht Apple selbst sein.

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Das seit Montag in den USA verfügbare Apple Pay bekam bislang gute Kritiken sowohl in den amerikanischen Medien als auch von Benutzerseite. Nun gibt es Hinweise darauf, dass der bislang nur mit iPhone 6 und 6 Plus nutzbare NFC-Bezahldienst in bestimmten Karten-Bank-Kombinationen doch nicht ganz rund läuft. Die US-Großbank Bank of America (BoA), das zweitgrößte Finanzhaus der Nation, musste einräumen, dass es bei "bestimmten Kunden" zu Doppelabbuchungen kam – eine Apple-Pay-Zahlung tauchte also in der Abrechnung gleich zweimal auf.

Angeblich sind von dem Problem rund 1000 Kunden betroffen gewesen. Zum Vergleich: Am ersten Wochenende verkaufte Apple in seinen Verkaufsstartländern von iPhone 6 und 6 Plus laut eigenen Angaben zehn Millionen Stück. BoA teilte mit, man habe ein "Problem" zwischen der Bank und mindestens einem Kreditkarten-Processor entdeckt. Apple selbst sei "nicht betroffen".

Gegenüber dem Fachdienst Bank Innovation meldete sich ein Apple-Sprecher mit den Worten, das Problem mit einer "sehr kleinen Anzahl von Apple-Pay-Usern" bei der BoA sei bekannt. "Dort arbeitet man nun an einer baldigen Lösung und wird die doppelten Zahlungen zurücküberweisen."

Apple Pay soll nächstes Jahr auch mit der Computeruhr Apple Watch funktionieren.

(Bild: Screenshot Apple)

Zuvor hatte es bereits einmal Berichte über Schwierigkeiten bei der App-Einbindung von Apple Pay – also ohne Nutzung am Kreditkartenterminal – gegeben. So soll es bei der iOS-Anwendung Instacart, bei der man mittels Apple Pay bezahlen kann, zu Doppelbuchungen gekommen sein. Auch hier gingen Beobachtern zunächst von Problemen bei der Implementierung und/oder beim Kreditkarten-Processor aus.

Eddy Cue, Chef aller Apple-Internetdienste, hatte in einem Interview bereits gesagt, es gebe "viel zu tun" bei der Einführung des Bezahldienstes, weil so viele einzelne Faktoren zusammenspielen müssten. Der Dienst habe aber die Chance, "riesig" zu werden.

Problematisch ist offensichtlich auch, dass Nutzer nicht wissen, an wen sie sich im Fall von Problemen wenden müssen. So berichten Betroffene, sie seien zunächst zwischen Bank und Apple telefonisch hin und her geschoben worden. CNN-Journalist Samuel Burke, der selbst Doppelbuchungen mit seinem iPhone 6 hatte, führte einen BoA- und Apple-Callcenter-Mitarbeiter schließlich in einem Konferenztelefonat zusammen, um das Problem auszudiskutieren. (bsc)