Datenhandel und Promoted Tweets treiben Twitters Umsatz

Nur etwa ein Zehntel des Twitter-Umsatzes stammt vom Handel mit Daten. Doch wächst dieser Bereich besonders schnell.

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Die Twitter-Aktien haben im nachbörslichen Handel Montagabend elf Prozent an Wert eingebüßt. Dabei lag der Quartalsumsatz über der Vorhersage des Unternehmens sowie über den Erwartungen der Analysten. Auch das Ergebnis enttäuschte eigentlich nicht, wird doch der Verlustanstieg langsamer. Zudem wurde die Umsatzprognose für das Gesamtjahr leicht angehoben. Doch hatten die Anleger eine noch bessere Prognose und ein stärkeres Wachstum der Nutzerzahlen erhofft.

Twitters Finanzchef Anthony Noto freut sich über besonders starke Umsatzzuwächse in den Regionen Asien-Pazifik (APAC) und Europa-Naher-Osten-Afrika (EMEA).

(Bild: Twitter)

Dieses lag im dritten Quartal bei 23 Prozent und damit fast gleich auf mit den beiden Vorquartalen. Von Juli bis September loggten sich jedes Monat 284 Millionen User ein. Twitter-Chef Dick Costolo verwies darauf, dass dazu noch ein- bis zweimal so viele Leser kommen, die sich nicht einloggen. 80 Prozent der Twitter-User verwenden den Dienst (auch) von einem mobilen Endgerät. Und sogar 85 der Werbeumsätze generiert der Dienst auf solchen Geräten.

Nutzer generieren übrigens auch viele Daten, die sich gut verkaufen lassen. 171 Prozent Zuwachs werden unter dem Titel "Datenlizenzierung und sonstige Umsätze" ausgewiesen. In absoluten Zahlen sind es aber immer noch vergleichsweise bescheidene 41 Millionen Dollar.

Reklame bleibt also auf absehbare Zeit Twitters Brot und Butter. Mit 320 Millionen Dollar (+109%) stellt sie 89 Prozent der Einnahmen. Diese Steigerung wird vor allem von den "Promoted Tweets"getrieben. Und obwohl nur 22 Prozent der Nutzer in den USA sind, kommen von dort zwei Drittel aller Umsätze. Die ihnen vorgesetzte Werbung erzielt mehr als den fünffachen Preis des Rests der Welt.

Im September hatte Costolo angekündigt, dass bald auch Nachrichten von Nutzern, denen man nicht folgt, angezeigt werden würden. Montagabend nannte er in einer Telefonkonferenz mit Finanzanalysten ein konkretes Beispiel: "Wenn ein Mobil-User auf seiner App mehrmals die Anzeige aktualisiert, ihm aber nichts Neues angezeigt würde, liefern wir ihm jetzt etwas, von dem wir glauben, dass es für ihn relevant ist. Das ist nur eines von mehreren Dingen, die wir in dem Bereich ausprobieren." (ds)