Spielkonsolen: Anzeichen für Xbox One Slim, Playstation 4 dominiert
Ein sparsamer 20-nm-Kombiprozessor soll die Xbox One für Microsoft kostengünstiger machen - und möglicherweise auch kompakter.
Microsofts Spielkonsole Xbox One ist im Vergleich zur Playstation 4 eine ziemliche Wuchtbrumme. Da liegt es auf der Hand, dass die Firma – wie schon bei der Xbox 360 – daran arbeitet, eine platzsparende "Slim"-Version zu entwickeln. Nun sind erste Indizien an die Öffentlichkeit gelangt, dass Microsoft den jetzigen Kombiprozessor (APU/SoC) der Xbox One künftig durch eine sparsamere Version ersetzen will. Dies geht aus dem persönlichen LinkedIn-Profil von AMDs Senior SoC Physical Design Manager Daniel McDonnell hervor. Der Account des Managers wurde nach dem Bekanntwerden der Information gelöscht. Die betreffenden Passagen lassen sich etwa in einem Forenbeitrag des englischsprachigen 3D-Forums Beyond3D nachlesen.
McDonnell schrieb demzufolge auf Linkedin, die Entwicklung eines "kostengünstigeren Derivats in 20-nm-Technik" des derzeitigen Kombiprozessor aus der 28-Nanometer-Fertigung geplant und ausgeführt zu haben. Der 20-Nanometer-Fertigungsprozess erlaubt die Herstellung von Chips, die für die gleiche Anzahl von Transistoren eine geringere Fläche benötigen und sparsamer arbeiten. Einer allgemeinen Aussage des taiwanischen Auftragsfertigers TSMC zufolge lassen sich im 20-nm-Verfahren fast doppelt so viele Transistoren auf gleicher Fläche unterbringen wie bei der 28-nm-Technik, gleichzeitig kann die Leistungsaufnahme um 25 Prozent sinken. Eine reduzierte Leistungsaufnahme könnte es Microsoft ermöglichen, die Xbox-Hardware in ein kleineres Gehäuse zu packen.
Globalfoundries statt TSMC
Allerdings werden die Chips der Xbox One wohl nicht mehr bei TSMC, sondern bei Globalfoundries gefertigt. Im April 2014 erklärte AMD in einer Pressemeldung zum Wafer Supply Agreement, dass Globalfoundries 2014 "bestimmte GPUs und (...) Produkte für Spielkonsolen" fertigen soll. Gegenüber der Webseite Golem.de hat ein Globalfoundries-Mitarbeiter erklärt, dass AMDs Xbox-One-Kombichip seit November 2013 bei Globalfoundries hergestellt werden soll. Auf der Globalfoundries-Webseite findet sich etwa ein Fertigungsprozess namens 20LPM (Low Power Mobility), der im Vergleich zu 28SLP um 61 Prozent sparsamere Chips und doppelte Packungsdichte ermöglichen soll.
Wann Xbox-One-Konsolen mit 20-nm-Kombiprozessoren frühestens erscheinen können, ist unklar. Microsoft steht derzeit aber unter enormem Druck, schließlich verkauft sich die leistungsschwächere Xbox One schlechter als Sonys Playstation 4, die manche Spiele in höherer Auflösung rendert. Von letzterer gingen bis September 2014 insgesamt 13,5 Millionen Stück über die Ladentheken, wie aus dem aktuellen Sony-Quartalsbericht hervorgeht. Microsoft gibt keine genauen Zahlen heraus. Die Webseite VGChartz meldet, dass insgesamt 6,1 Millionen Xbox One verkauft wurden, Arstechnica hält bis zu 7,35 Millionen Stück für möglich. In den USA hat Microsoft den Preis der Xbox One bereits gesenkt: das Modell ohne Kinect kostet dort 349 statt 399 US-Dollar. Ob auch für den deutschen Markt Preissenkungen geplant sind, ist unklar.
Xbox One gegen PS4 (11 Bilder)
(mfi)