Lenovo-Gewinn steigt mit Vormarsch im Smartphone-Markt

Lenovo hat sich in den vergangenen Jahren fest auf der Überholspur etabliert. Doch jetzt schlägt der chinesische Computer-Konzern vorsichtigere Töne an. Das explosive Wachstum des chinesischen Marktes sei vorbei.

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Lenovo-Gewinn steigt mit Vormarsch im Smartphone-Markt

Thinkpad Helix

(Bild: Lenovo)

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Von
  • dpa

Lenovo hat sich erfolgreich auf den Smartphone-Markt konzentriert. Der Gewinn des chinesischen Konzerns stieg im vergangenen Quartal um 19 Prozent auf 262 Millionen Dollar. Damit übertraf Lenovo die Markterwartungen. Der Umsatz in dem Ende September abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal legte um 7 Prozent auf knapp 10,5 Milliarden Dollar zu, wie das Unternehmen mitteilte.

Mit diesem Erlöswachstum verfehlte Lenovo die Markterwartungen, die Aktie verlor an der Börse in Hongkong gut 5 Prozent. Konzernchef Yang Yuanqing warnte, die Zeiten, in denen China viel schneller als der Rest der Welt wuchs, seien vorbei. "China wird kein weiteres Hyperwachstum erleben", sagte er dem Finanzdienst Bloomberg.

Die Zahlen belegen das. So stiegen die PC-Verkäufe von Lenovo in China in den vergangenen sechs Monaten lediglich um 1,2 Prozent – während der Markt um 5 Prozent schrumpfte. Der Konzernumsatz im Heimatmarkt sank im vergangenen Quartal im Jahresvergleich um 2,4 Prozent auf knapp 3,77 Milliarden Dollar.

Weltweit konnte Lenovo im weiter leicht schrumpfenden PC-Geschäft seinen Absatz steigern und baute den Marktanteil auf über 19 Prozent aus. Bei Smartphones ist der Konzern nach der Übernahme von Motorola die klare Nummer drei hinter Samsung und Apple mit einem Marktanteil von 8,7 Prozent und über 25 Millionen verkauften Geräten im dritten Quartal.

Lenovo arbeitet daran, seinen Smartphone-Absatz außerhalb Chinas auszubauen. Geräte unter der Marke des amerikanischen Mobilfunk-Pioniers Motorola sollen vor allem in Märkten wie Nordamerika und Westeuropa verkauft werden.

Zuhause in China setzte Lenovo zuletzt vor allem der junge Rivale Xiaomi zu. Die 2010 gegründete Firma ist inzwischen dort der größte Smartphone-Anbieter und verkaufte zuletzt auch international mehr als Lenovo ohne Motorola.

Dabei gelang es Xiaomi laut einem Medienbericht, trotz seiner niedrigen Preise profitabel zu wachsen. Xiaomi habe im vergangenen Jahr 3,46 Milliarden Yuan verdient (gut 452 Millionen Euro), schrieb das Wall Street Journal unter Berufung auf Unterlagen des Unternehmens für potenzielle Investoren. Auch 2012 habe es mit 1,88 Milliarden Yuan einen Gewinn gegeben. Der Umsatz des chinesischen Herstellers sei im vergangenen Jahr mit 27 Milliarden Yuan mehr als verdoppelt worden. (anw)