Comdex: Die blaue Verbindung

Neben einem Bluetooth-Modul zur drahtlosen Verbindung von Visor-PDAs gab es auf der Comdex weitere interessante Prototypen zu sehen.

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Von
  • Detlef Borchers

Nach der Bluetooth-Vorstellung von Ericsson zeigte auch die Acer-Tochter NeWeb ihre Variante der drahtlosen Kurzstreckenkommunikation. Blue Connect heißt ein kleines Springboard-Modul, das in den Visor-PDA von Handspring geschoben wird. Es erkennt automatisch einen anderen mit Blue Connect ausgestatteten Visor im Umkreis von etwa 10 Metern. Neben dem Abgleich von Terminkalendern entwickelte NeWeb zusammen mit der Firma Widcomm ein Chat-Modul, bei dem maximal 8 Geräte miteinander plauschen können.

Blue Connect kann aber nicht nur mit Bluetooth-Geräten Kontakt aufnehmen, sondern auch mit Rechnern von Acers Home-Netzwerk, die mit Warplink ausgestattet sind. Warplink ist ein Funknetz mit einer Bandbreite von einem MBit/s und einer Reichweite von etwa 200 Metern.

Blue Connect soll zum Weihnachtsgeschäft für die Visor-PDAs verfügbar sein; einen Blue Dongle genannten Aufsatz für den Parallelport normaler PCs möchte NeWeb im nächsten Frühjahr nachreichen. Acer zeigte einen Prototypen in einem Computer als Restaurant-Server: Sobald der Besitzer eines Visor mit Blue Connect die Gaststätte betritt, wird ihm die Speisekarte auf den PDA überspielt. Die Bestellung mit dem Visor soll ebenfalls möglich sein -- das persönliche Gespräch mit der Bedienung darf man aber trotzdem führen. Die Entwickler, die den Chat per Visor demonstrierten, zeigten sich zuversichtlich, dass die vom Bluetooth-Konsortium beschlossene Reichweite von 30 Foot (ungefähr 10 Meter) deutlich gesteigert werden kann.

Abseits der Acer-Präsentation gab es im Bluetooth-Pavillion weitere interessante Produktstudien zu sehen, die allesamt noch im Beta-Stadium waren. TDK stellte einen Bluetooth-Router (als ISDN-Adapter) und ein Bluetooth-Modem vor, mit dem Bluetooth-Geräte automatisch surfen können. Die schwedische Firme Au-System zeigte Chips für eine kryptografisch abgesicherte Bluetooth-Kommunikation. Und passend zur Mahnung von Linus Torvalds, nun das drahtlose Thema anzugehen, stellte die Salutation Group ihren Code in die Open Source. Diese Gruppe entwickelte den sogenannten Service Discovery Layer für die Bluetooth- und IrDA-Kommunikation. Service Discovery nennt sich die Anbahnung einer Kommunikation, in der sich die beteiligten Geräte über ihre Fähigkeiten unterrichten: Farbbildschirm, LCD-Größe, Audio-Eigenschaften und so weiter werden auf diese Weise ermittelt. Die Offenlegung des Layers als Open Source erfolge durch die Salutation Group "angesichts der sich abzeichnenden Gefahr, dass die Firmen ihre eigenen Süppchen kochen", begründete der Geschäftsführer Robert Pascoe die Aktion. ( Detlef Borchers)/ (jk)