Weiter Ärger um iOS-8-Widgets

Nachdem Apple eine Taschenrechner-App für die Mitteilungszentrale gesperrt und dann wieder freigegeben hatte, ist nun eine Notizanwendung ins Visier der App-Store-Prüfer geraten. Die verwendet eine eigene Tastatur, was verboten sei.

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Weiter Ärger um iOS-8-Widgets

Neato-Widget mit seiner verbotenen Tastatur.

(Bild: Hersteller)

Lesezeit: 2 Min.
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Neato ist eine praktische Sache: Mit der aktuell kostenlosen iOS-App kann man kurze Notizen über ein Widget direkt in der Tagesansicht der Mitteilungszentrale seines iPhone eingeben. Damit das funktioniert, liefert Entwickler Mohammad Khoman eine eigene Tastatur mit.

Schon beim Release der App Anfang November gab es Bedenken, dass Apple diese neuartige Funktionalität möglicherweise nicht akzeptieren könnte. Schon zuvor hatte das App-Store-Prüfungsteam iOS-8-Widgets nachträglich aus dem Angebot geworfen, weil diese angeblich gegen die Entwicklerbedingungen verstießen.

So wurde ein Verbot für den traditionsreichen Taschenrechner PCalc erst nach einer Twitter-Kampagne wieder aufgehoben. Ein Apple-Sprecher sagte damals, die Firma habe nicht vorhergesehen, dass solche Widgets entwickelt werden könnten.

Wie Neato-Entwickler Khoman nun gegenüber dem IT-Blog Gizmodo mitteilte, bekam er kürzlich einen Anruf, in dem es hieß, Neato verstoße gegen "eine oder mehrere" von Apples App-Review-Regeln. Er habe eigentlich gedacht, dass Apple die beliebte Anwendung möglicherweise offiziell vorstellen wolle.

In dem Gespräch forderte Apple den Entwickler auf, die Tastatur aus Neato zu entfernen – was wiederum die Sinnhaftigkeit der Anwendung stark in Zweifel zieht. "Ohne Keyboard ist Neato nichts, ein lahmes Pferd." Khoman hat nun zwei Wochen Zeit, eine neue Version ohne Tastatur einzureichen. Der Versuch, Apple umzustimmen, sei gescheitert.

Auch bei Neato kamen die App-Store-Reviewer erst nach der Veröffentlichung der App mit ihren Bedenken um die Ecke. Zuvor war auch PCalc länger im App Store, bevor es Probleme gab. Bei einer Launcher-Anwendung, die immer noch verboten ist, verlief die Sache ähnlich.

Wer die Neato-Tastatur behalten will, sollte sich möglichst bald eine Kopie der nach wie vor im App Store erhältlichen Anwendung ziehen – das geht über iTunes per Drag & Drop auf den Desktop. Anschließend lässt sie sich per Drag & Drop auch wieder auf anderen Geräten installieren, selbst wenn Apple Neato demnächst aus dem App Store entfernt haben sollte. (bsc)