Aging-Stäbchen für Whisky

Guter Whiskey braucht in der Herstellung ein ganzes Weilchen – und verbringt je nach Qualitätsanspruch von Destillerie (und natürlich auch Käufer) rund 10 bis 20 Jahre in Eichenfässern, manchmal sogar noch länger. Bei billigeren Sorten, die nicht so lange gelagert wurden, schmecken Kenner die fehlende Reifezeit schnell heraus.

Das liegt laut dem amerikanische Start-up Time & Oak daran, dass die Kapillaren im Holz in dieser kurzen Reifezeit nicht die unangenehm schmeckenden und anderweitig störenden Substanzen herausfiltern könnten. Um diesen Prozess zu beschleunigen und den Whiskey nachreifen – und sogar nachwürzen – zu können, hat die junge Firma die sogenannten Whiskey Elements entwickelt, berichtet Technology Review.

Dabei handelt es sich um Holzstäbchen, die aus dem gleichen Holz wie reguläre Whiskeyfässer bestehen sollen. Sie enthalten allerdings tiefe Kerben, um die Gesamtoberfläche zu vergrößern. Hinzu kommt ein geheimer Nachbehandlungsprozess, der den Prozess weiter beschleunigen soll. Laut Time & Oak soll es so angeblich möglich sein, einen kostengünstigen dreijährigen Whiskey in nur 24 Stunden auf die Qualität eines Edel-Whiskeys zu heben.

Dem Start-up zufolge haben Laboruntersuchungen gezeigt, dass die Zusammensetzung des nachgealterten Whiskeys sich tatsächlich dem von Edel-Sorten angleiche. Die Holzstäbchen werden in verschiedenen Geschmacksrichtungen offeriert, darunter Honig, Ahorn, Rauch, Alterung oder Torf, und kommen zum Weihnachtsgeschäft in den Handel.

Startkapital hatte die Firma zunächst über ein erfolgreiches Kickstarter-Projekt eingesammelt, bei dem von 5000 Backern knapp 195.000 US-Dollar zusammenkamen – mehr als das Zehnfache der gewünschten Summe. Für die versprochene Wirkung scheinen die Whiskey-Elements-Stäbchen vergleichsweise günstig zu sein: Zwei Stück für insgesamt 1,9 Liter Alkohol kosten 12 Dollar. (bsc)