Facebooks anonymer Gruppenchat "Rooms" auch in Deutschland

Facebook hat seine auch für anonyme Nutzung ausgelegte Chat-App Rooms, die in den USA bereits seit Oktober verfügbar ist, nun auch in Deutschland gestartet. In der Anwendung können Nutzer unter beliebigen Namen Chat-Räume anlegen und dort Text-Nachrichten, Bilder und Videos austauschen. Die Idee dahinter sei, seinen Interessen folgen zu können, ohne die eigene Identität preisgeben zu müssen, sagte der zuständige Facebook-Manager Josh Miller. Die App ist zunächst für Apple-Geräte verfügbar, eine Android-Version könnte folgen.

In manchen Fällen sei die Anonymität für die Nutzer wichtig, wie etwa in der Gruppe zu Unterstützung bei Depressionen, die mehr als 400 Mitglieder habe, betonte Miller. Bei der Anmeldung zur App reiche es, eine E-Mail-Adresse anzugeben. "Wir wollen nicht wissen, wer Sie sind." Die Informationen würden auch nicht mit den Nutzerdaten aus der restlichen Facebook-Welt verknüpft.

Neue Mitglieder für einzelne Räume werden über QR-Codes eingeladen, die man abfotografiert oder speichert. Die Nutzung ist grundsätzlich ab 18 Jahren erlaubt. Facebook fragt das mit einem Dialog ab, setzt aber keine Kontrollen durch.

Hochgeladene Fotos würden per Software auf Pornografie überprüft, sagte Miller. Dem Unternehmen zufolge werden auch Texteinträge automatisch auf bestimmte Wortkombinationen gescannt, die etwa auf Gewaltverbrechen hinweisen könnten. Ansonsten würden Inhalte vor allem auf Meldung von Nutzern entfernt. Auch Moderatoren der Gruppen können einzelne Botschaften löschen.

Facebook beharrt in seinem Online-Netzwerk selbst weiterhin darauf, dass Nutzer sich mit ihren echten Namen anmelden müssen. Rooms ist kostenlos und für das iPhone optimiert, Mindestvoraussetzung ist iOS 7. Die App wird unter dem Slogan "Gemeinsam etwas erschaffen" vermarktet. (mit Material von dpa) / (bsc)