Beats-Übernahme: Apple hatte "ein Loch im Musikbereich"
Jimmy Iovine, Gründer des Kopfhörerherstellers und Musikdienstes Beats, hat sich in einem Interview zu Apples Motivation hinter dem milliardenschweren Aufkauf seiner Firma geäußert.
Iovine (links) mit Apple-Chef Cook, Dr. Dre und iTunes-Boss Cue.
(Bild: Apple)
Nie hat Apple für den Aufkauf eines anderen Unternehmens mehr bezahlt als für Beats Electronics und Beats Music. Warum der iPhone-Hersteller drei Milliarden US-Dollar in die Hand nahm, um sich im vergangenen Sommer einen Kopfhörerhersteller mitsamt Musikdienst einzuverleiben, hat Beats-Gründer Jimmy Iovine in einem Interview mit dem Magazin GQ nun näher ausgeführt.
Iovine, der gerade zum "Mann des Jahres" von dem Heft gewählt wurde, sagte, er habe Apples Management immer gesagt, er könne viel für die Firma tun. Der Konzern habe derzeit "ein Loch" im Musikbereich, womit er augenscheinlich das Streaming-Segment meinte. "Ich kann es schließen", so der ehemalige Musikmanager.
Apple sei die einzige Firma gewesen, für die er habe arbeiten wollen – deshalb habe er auch immer zum Aufkauf von Beats gedrängt. Iovine kannte den verstorbenen Apple-Mitbegründer Steve Jobs schon lange und setzte die Beziehung zu Apple auch unter seinem Nachfolger Tim Cook fort.
Er habe Apple gesagt, er wolle Beats nicht "herumshoppen", sondern "zu Steves Firma kommen". "Ich kenne Euch Jungs, ich weiß, was Ihr könnt, ich weiß, dass ihr die Popkultur beherrscht." Apple habe aber erst zwei Jahre später zu Beats dann letztlich "ja" gesagt, so Iovine. (bsc)