Tim Cook "zutiefst aufgebracht" über BBC-Bericht zu Verstößen bei Zulieferern

In einem internen Schreiben hat sich der Chef des iPhone-Herstellers verärgert darüber gezeigt, dass die Reportage von BBC Panorama "andeutet, dass Apple ein Versprechen gegenüber seinen Arbeitern in der Lieferkette brechen würde".

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Tim Cook

Apple-Chef Tim Cook

(Bild: dpa, Christoph Dernbach)

Lesezeit: 2 Min.

In einer E-Mail an Mitarbeiter hat Apples Operations-Chef Jeff Williams Unmut über einen Bericht von BBC Panorama zum Ausdruck gebracht, wie The Telegraph berichtet. Apple-Chef Tim Cook sei ebenso wie er selbst "zutiefst aufgebracht" über die Unterstellung, "Apple würde ein Versprechen gegenüber den Arbeitern bei Zulieferern brechen oder unsere Käufer täuschen", betonte der Manager in dem Schreiben.

BBC Panorama hatte in einer Reportage verschiedene Missstände bei der Produktion des iPhone 6 durch Pegatron dokumentiert: Zu den Verstößen gegen Apples Zulieferervorgaben zählen dem Bericht zufolge erzwungene Überstunden, exzessive Arbeitszeiten, überlastete Schlafräume und unbezahlte Arbeitszeiten.

Die Sendung impliziere, dass Apple die Arbeitsbedingungen nicht verbessere, schreibt Williams – "nichts ist weiter entfernt von der Wahrheit". Die "Fakten sowie die Perspektive" des Konzerns habe in dem BBC-Bericht "klar gefehlt". Die Begrenzung auf eine 60-Stunden-Woche werde zum Beispiel im Durchschnitt zu 93 Prozent eingehalten, erklärte der für die Lieferkette zuständige Operations-Chef. "Wir können das aber noch besser machen – und das werden wir auch". Man wolle den Vorwürfen der Reportage nachgehen.

Zinn-Abbau in Indonesien (9 Bilder)

Zinngrube auf der indonesischen Insel Bangka: Seit 2012 berichten Reporter und Umweltschützer über Umweltzerstörung und lebensgefährliche Arbeitsbedingungen beim Zinn-Abbau in Indonesien.
(Bild: Marten van Dijl/Milieudefensie)

Apple habe bereits öffentlich erklärt, dass für die hauseigenen Produkte auch Zinn aus Indonesien verwendet wird, so Williams weiter – und dieses "wahrscheinlich auch aus illegalen Minen stammt". Ein eigenes Team habe die gleichen Teile von Indonesien besucht, in die auch die BBC gereist sei. Statt ganz auf den Bezug von Zinn aus dieser Region zu verzichten, wolle man lieber vor Ort aktiv bleiben, und versuchen, die Arbeits- und Umweltbedingungen zu verbessern.

Man kenne keine andere Firma, die so viel für "faire und sichere Arbeitsbedingungen" unternehme wie Apple, die auftauchende Probleme löst und die mit Berichten über die Arbeit der Zulieferer für Transparenz sorge, bekräftigte Williams in dem Rundschreiben. (lbe)