Japan holt Internet-Rückstand auf

Auch in Japan ist jetzt der Internet-Boom ausgebrochen, wobei hier immer mehr Menschen über einen mobilen Internet-Zugang verfügen. Ende Juli besaßen bereits 14 Millionen Menschen einen mobilen Internet-Zugang.

vorlesen Druckansicht 5 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Auch in Japan ist jetzt der Internet-Boom ausgebrochen, wobei hier immer mehr Menschen über einen mobilen Internet-Zugang verfügen. Ende Juli besaßen bereits 14 Millionen Japaner einen mobilen Internet-Zugang, beispielsweise mit "i-mode" von NTT DoCoMo für den Internet-Zugang per Mobiltelefon. Doch auch Internet über PCs findet immer mehr Verbreitung. Insgesamt waren im Februar 20 Prozent aller Japaner im Internet. Dadurch holt Japan den internationalen Rückstand im Vergleich zu den USA so langsam auf. Dort sind 40 Prozent der Einwohner online.

Dank dem Internet-Boom geht es auch Japans Computerbauern immer besser. Experten rechnen im laufenden Geschäftsjahr mit einem Anstieg der PC-Auslieferungen um rund 16 Prozent auf 11,5 Millionen Rechner. Allein im zweiten Quartal seien vor allem an Privatkunden 35 Prozent mehr Computer ausgeliefert worden als noch ein Jahr zuvor, berichtete die Wirtschaftszeitung "Nihon Keizai Shimbun" am Mittwoch. Vor allem NEC, Fujitsu und Sony profitieren von der starken Nachfrage der Japaner nach Informationstechnologien.

Auch das Geschäft mit digitalen Kameras boomt. Im ersten Halbjahr wurden einschließlich des Exports erstmals mehr Digitalkameras als normale Filmkameras ausgeliefert. Der Umsatz stieg nach Angaben des Verbandes der Kameraindustrie um 117,3 Prozent auf 171,6 Milliarden Yen (1,7 Milliarden Euro).

Angesichts der steigenden Nachfrage nach Computern hat Japans Branchenführer NEC die Produktion zum Sommer nach Angaben des Wirtschaftsblatts um zehn Prozent aufgestockt. Der Konzern erwarte in diesem Jahr einen Rekordanstieg bei PC-Auslieferungen um 20 Prozent auf 3,4 Millionen, hieß es. Auch Konkurrent Fujitsu will seine Produktion deutlich ankurbeln, nachdem der Absatz an Privatkunden allein in den Monaten Juni und Juli im Jahresvergleich um rasante 70 Prozent angestiegen war. Sony will den Angaben nach dank der Beliebtheit seiner Vaio-Serie die Computerproduktion um 50 Prozent auf rund 1,3 Millionen aufstocken. Inzwischen machten Nippons PC-Hersteller mit Privatkunden etwa ebenso große Umsätze wie mit Unternehmen.

Der elektronische Handel in Japan mit Privatkunden einschließlich Online-Finanzgeschäften dürfte nach Regierungsangaben in den kommenden drei Jahren um das 15-fache auf drei Billionen Yen (57,75 Milliarden Mark) anziehen. Dank des Booms mit Informationstechnologien dürfte auch die Inlandsproduktion von elektronischen Bauteilen im laufenden Geschäftsjahr zweistellig auf zehn Billionen Yen steigen, berichtete die Zeitung weiter. (dpa) (axv)