Google erhielt 2014 so viele Copyright-Löschanträge wie noch nie

Google hat voriges Jahr von Rechteinhaber 345 Millionen Löschersuchen wegen Urheberrechtsverstößen bekommen – 75 Prozent mehr als 2013. 2008 waren es erst 62 Anträge.

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Google erhielt 2014 so viele Copyright-Löschanträge wie noch nie
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Google sieht sich mit immer mehr Löschbegehren wegen Urheberrechtsverletzungen im Internet konfrontiert. Die Zahl der Ersuchen ist 2014 um etwa 75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf über 345 Millionen angewachsen. Dies hat der Online-Dienst TorrentFreak auf Basis der wöchentlichen Statistiken des Suchmaschinenbetreibers in dessen Transparenzbericht errechnet. 2008 waren nur 62 Löschanträge auf Basis des Digital Millennium Copyright Act (DMCA) bei Google eingegangen, seit 2012 steigt die Zahl drastisch an.

Der Internetkonzern löscht die inkriminierten Links in der Regel aus seinem Suchindex. Webseitenbetreiber oder andere Vertreiber der betroffenen Inhalte müssen dann gegebenenfalls nachweisen, dass sie keine Urheberrechte verletzt haben. Wenn mehr oder weniger offensichtlich ist, dass dies nicht der Fall ist, folgt Google den Löschungsaufforderungen nicht.

Die meisten Ersuche richteten sich im vergangenen Jahr gegen die Domains 4shared.com, rapidgator.net und uploaded.net mit jeweils über fünf Millionen Verweisen. Der Verband der britischen Musikindustrie BPI war die Vereinigung von Rechteinhabern, die mit über 60 Millionen aufgelisteten Links die meisten Löschbegehren gestellt hat.

Google entfernt nicht nur Verweise auf illegale Inhalte aus den Ergebnislisten, sondern verbannt seit 2012 Links auch in Eigenregie auf die hinteren Plätze. Laut einer von der Motion Picture Association of America (MPAA) in Auftrag gegebenen Studie kamen Ende 2012 aber noch 74 Prozent der untersuchten Konsumenten erstmals über eine Suchmaschine mit Copyright-verletzenden Inhalten in Kontakt. (anw)