Krebs- und HIV-Therapie auf direktem Weg

Es gibt diverse interessante neue Therapieverfahren, mit denen Erkrankungen wie Krebs oder HIV behandelt werden könnten. Dabei ist stets von zentraler Bedeutung, Wirkstoffe direkt in betroffene Zellen einzuführen – oder aber Immunzellen so zu verändern, dass diese selbst beispielsweise Tumorzellen angreifen.

Ein sogenanntes Mikrofluidik-System, das von dem Start-up SQZ Biotech entwickelt wurde, soll Abhilfe schaffen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Die Technik bringt mikroskopisch kleine Moleküle vergleichsweise schnell und billig in Zellen, in dem deren Membran kurzfristig durchlässig gemacht wird.

Bislang ist das Verfahren zwar nur für die Forschung vorgesehen, doch könnte es in absehbarer Zeit helfen, neuen Therapien zum Erfolg zu verhelfen. Denkbar ist etwa eine Verwendung innerhalb der sogenannten Immunotherapie, bei der die menschlichen Abwehrzellen manipuliert werden, um gegen Krankheiten wie Krebs direkt vorzugehen. Hierzu müssen Proteine und genetisches Material direkt in die Immunzellen eingebracht werden. Das erfolgt zumeist durch eine Blutentnahme und die Bearbeitung der Zellen außerhalb des Körpers – anschließend werden sie wieder in den Körper injiziert.

Der Verarbeitungsprozess beginnt mit einer Blutentnahme und der Extraktion weißer Blutzellen, die dann in ein Reservoir gegeben werden – zusammen mit der in die Zellen einzubringenden Substanz. Eine Pumpe presst die Blutzellen dann durch 75 mikroskopische Kanäle. In der Mitte dieser Kanäle erreichen die Zellen eine Engstelle, die sie dann zusammendrückt und zwingt, sich zu drehen, was dann das Hereindrücken des Wirkstoffes erlaubt. Die SQZ-Geräte werden aktuell von einigen Biologen untersucht, die Nutzung für experimentelle Behandlungsverfahren wird von der Firma derzeit vorbereitet.

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(bsc)