Mexiko: Drogendrohne stürzt auf Tijuana

Eine Flugdrohne von Drogenschmugglern ist auf einen mexikanischen Parkplatz nahe der US-Grenze gestürzt. Das teilt die Stadtpolizei von Tijuana mit.

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Mexiko: Drogendrohne stürzt auf Tijuana

Drei Kilogramm Meth waren womöglich zuviel für dieses Vehikel.

(Bild: Policia Tijuana)

Lesezeit: 2 Min.

Eine mit drei Kilogramm Crystal Meth beladene Flugdrohne ist Dienstagabend (Ortszeit) auf einen Supermarktparkplatz der mexikanischen Grenzstadt Tijuana gestürzt. Das hat die Polizei der Stadt auf Facebook bekanntgegeben. Der Hexakopter war wohl von Drogenschmugglern auf den Weg in die Vereinigten Staaten von Amerika geschickt worden.

Die Polizei nimmt an, dass das Fluggerät vom Typ Spreading Wings S900 überladen war. Dieses Modell des chinesischen Hersteller DJI ist für Filmaufnahmen aus der Luft konzipiert. Es soll zusätzlich zu seinem Eigengewicht von 3,3 Kilogramm fast fünf weitere Kilo Ladung transportieren können. Je nach eingesetztem Akku kann der Hexakopter laut Herstellerangaben bis zu 18 Minuten lang in der Luft bleiben.

Doch dieser Wert ist von der Ladung, der Fluggeschwindigkeit und den Wetterbedingungen abhängig. Abgesehen von der Drohne selbst, die beim Absturz zerstört wurde, berichtet die Behörde von keinen weiteren Schäden. Die Betreiber konnte sie bislang nicht ausfindig machen. Sie freut sich schon darüber, dass überhaupt ein Bürger die Polizei gerufen und den Absturz gemeldet hat.

Spreading Wings S900 (7 Bilder)

Spreading Wings S900

So sieht die Drohne aus, wenn sie neu und unbeladen ist... (Bild: DJI)

Der chinesische Hersteller DJI ist nicht zum ersten Mal unfreiwillig in den Schlagzeilen. Im Oktober vergangenen Jahres hatte eine DJI-Drohne vom Typ Phantom in Belgrad ein nationalistisches Transparent über ein gefülltes Fußballstadion gezogen. Das führte zu einem Raufhandel unter den Spielern und dem Abbruch des Länderspiels. Der vermutliche Pilot des Phantom wurde damals festgenommen.

Ebenfalls im Oktober erhielt der russische Unternehmer Oleg Ponfilenok einen Strafbescheid über 50.000 Rubel (damals nicht ganz 1.000 Euro, heute gut 650 Euro). Seine Firma Copter Express hatte in Moskau eine Pizza mit einer Flugdrohne zugestellt, ohne eine Genehmigung dafür zu haben. Auch Copter Express setzt DJI-Geräte ein.

Auf der International CES in Las Vegas Anfang diesen Jahres stellte DJI ein neues Zubehör vor: Einen Handgriff für seine Drohne Inspire 1. Auf der selben Veranstaltung zeigte das chinesische Unternehmen Walkera mit seinem Scout H6 einen Quadcopter, der eine frappierende Ähnlichkeit zu DJIs Flaggschiff aufweist. Und dann wurde bekannt, dass DJI beim Inspire 1 mit Soft- und Hardwareproblemen kämpft. Diese können zu Kollisionen und dem Verlust des 3.000 Euro teuren Geräts führen. (ds)