Mit Big Data das Hirn besser verstehen

In einem beispiellosen Projekt haben Forscher weltweit Hirnscans mit der DNA von Patienten verglichen. Diese Art der Zusammenarbeit könnte Schule machen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 8 Kommentare lesen
Mit Big Data das Hirn besser verstehen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Forscher von 193 Institutionen haben die Ergebnisse einer umfangreichen gemeinsamen Studie bekanntgegeben: Bestimmte Regionen im Genom haben Einfluss auf die Größe von Strukturen im Gehirn und auf die Größe des Gesamtorgans. Medizinisch lässt sich das vorerst kaum verwerten, aber die Art der verteilten Zusammenarbeit bei der Forschung hat großes Potenzial, wie Technology Review berichtet.

In der Studie wurden 30.717 Hirnscans sowie DNA-Informationen aus den Beständen von Forschern in Kambodscha, Südafrika, den USA und weiteren Ländern analysiert. „Enigma schaut sich jeden Pixel jedes Hirnscans an und vergleicht ihn mit jedem Genom“, sagt der Neurowissenschaftler Paul Thompson, der das Projekt organisiert hat. Die schieren Datenmengen sowie Datenschutzgesetze erschweren bei derartigen Großvorhaben das Verschicken von Daten über das Internet. Deshalb wurden in diesem Fall alle Berechnungen lokal mit denselben Algorithmen vorgenommen. Erst die Ergebnisse wurden dann konsolidiert.

In der DNA-Erforschung gilt mittlerweile nicht mehr das Sammeln von Daten als Engpass, sondern die Auswertung. Thompson ist nach eigenem Bekunden überzeugt, dass neue Daten und neue mathematische Verfahren irgendwann auch in der Neurowissenschaft die Durchbrüche bringen werden, die hier bislang ausblieben. Kritiker allerdings verweisen darauf, bei derartigen rein mathematischen Auswertungen würden schwieriger zu erfassende, aber ebenfalls relevante Faktoren wie Umwelteinflüsse ignoriert.

Mehr dazu bei Technology Review online: