YouTube verärgert unabhängige Musiker

Friss oder stirb: Die Musikerin Zoe Keating soll für YouTubes neuen Musikdienst Music Key ihr gesamtes Portfolio freigeben, oder ihr bisheriger Account wird gelöscht.

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YouTube verärgert unabhängige Musiker
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sven Hansen

Als unabhängige Musikerin verwaltet die kanadische Cellistin Zoe Keating die Rechte an Ihrer Musik alleine und hat sich bisher nicht fest an ein Label gebunden. Bei YouTube betreibt sie einen eigenen Kanal und nutzte bisher die von YouTube bereitgestellten Mechanismen von Content-ID, um an Werbeeinnahmen zu partizipieren, die durch mit ihrer Musik untermalte Videos erzielt werden. In einem Blog-Eintrag berichtet sie nun über die neuen Vertragskonditionen, mit denen YouTube die Musikrechte für den im November 2014 als Beta-Test gestarteten Musikdienst Music Key klären will.

Im Detail fordert YouTube von der Künstlerin, für einen Zeitraum von fünf Jahren ihr gesamtes Portfolio auf der Plattform bereitzustellen. Dabei dürfen keine Titel ausgenommen sein und die Titel müssen vom ersten Tag der Veröffentlichung an auch auf YouTube in High-Res-Qualität (320 kBit/s MP3) bereitstehen. Wenn sie das Angebot nicht annimmt, wird ihr bisheriger YouTube-Kanal gesperrt und sie muss einen neuen anlegen. Das bisherige Verfahren, bei dem ihr via Content-ID erkannte Werke vorgelegt werden und sie für jedes einzelne Musikstück die Art der Verwertung bestimmen kann, ist künftig nicht mehr nutzbar.

Nachdem sich YouTube mit Major- und später auch mit Independent-Labels geeinigt hat, geht es nun um das verbleibende Repertoire der unabhängigen Musikerinnen und Musiker. Sie können sich komplett dem Music-Key-Vertrag unterwerfen, oder müssen sich künftig nach einer alternativen Promotion-Plattform umsehen. (sha)