Baan-Aktien zu drei Vierteln abgestoßen oder abgeschrieben

Für Aktionäre des Not leidenden Softwarehauses Baan ist die letzte Frist abgelaufen, in der sie zum Festpreis von 2,85 Euro je Aktie Gebrauch vom Übernahmeangebot des Elektronikkonzerns Invensys machen konnten.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Für Aktionäre des Not leidenden Softwarehauses Baan ist die letzte Frist abgelaufen, in der sie zum Festpreis von 2,85 Euro je Aktie Gebrauch vom Übernahmeangebot des Elektronikkonzerns Invensys machen konnten. Der britische Aufkäufer hatte schon am 26.Juli verlautbart, auf jeden Fall zu seinem Angebot zu stehen, auch wenn die ursprünglich geforderte Zustimmungsquote von 95 Prozent aller Anteilseigner nicht zustande kommen sollte.

Invensys hat die Ende Juli genannte Zahl von 75 Prozent Zustimmung heute sogar noch geringfügig um drei Punkte nach unten korrigiert. Der Grund liegt beim niederländischen Bankhaus ING, das seine fünfprozentige Baan-Beteiligung entgegen ersten Zusagen doch nicht abgestoßen hat. Offenbar sehen die Banker steuerliche Vorteile, wenn sie ihre Baan-Anteile statt etwaiger Kursverluste beim Aktienverkauf gleich vollständig als Wertverlust abschreiben. Für die Verhältnisse bei Baan dürfte das keine unmittelbaren Folgen nach sich ziehen, weil diese abgeschriebenen Aktien weiterhin in den Bilanzen des Softwarehauses auftauchen werden. Wenn es in Zukunft zu Gewinnausschüttungen kommen sollte, werden die Besitzer dieser angeblich nicht mehr vorhandenen Aktien sogar weiterhin mit "Einnahmen von ausgebuchten Forderungen" davon profitieren – nur wird mit diesen Papieren eben niemand mehr handeln können. (hps)