"SimCity BuildIt": Klassiker wird Freemium-Flop
Mobile Neuauflagen von traditionsreichen Games sind seit einiger Zeit Garant für Enttäuschungen: Nach dem Debakel um "Dungeon Keeper" ist nun "SimCity" unter iOS an der Reihe.
"SimCity BuildIt" auf dem iPad.
(Bild: Hersteller)
Im großen Vorbild von "SimCity BuildIt" galt es, "freies" Land in diverse Bauzonen umzuwandeln, die daraufhin im Laufe der Zeit von Einwohnern, Geschäften und Industrieanlagen besiedelt wurden. Die Zufriedenheit der sich hier niederlassenden "Sims" war also von herausragender Bedeutung, weil unzufriedene Minimenschen ihr Domizil bald wieder verließen. Dann war schnell "Game over".
"Clash of Clans"-Abklatsch
"SimCity BuildIt" geht allerdings komplett anders vor. Der Spieler nutzt die von diversen Gebäuden produzierten Ressourcen, um neue Wohnhäuser und Ressourcenquellen zu errichten. Die Zeit von Baubeginn bis Fertigstellung ist einzig und allein von den Vorgaben des Entwicklers abhängig und lässt sich – wie sollte es anders sein – durch das Investieren von Echtgeld erheblich verkürzen. Schließlich hat Electronic Arts aus dem Spiel einen Freemiumtitel gemacht.
Von Zeit zu Zeit treten Probleme auf, die sich durch Neubau oder Upgrade bestehender Strukturen beheben lassen. In späteren Levels dauern "normale" Bauprozesse so lange, dass das Spiel quasi komplett zum Erliegen kommt. Wer nicht zahlt, hat keinen Spaß mehr.
3D-Engine halbwegs passabel.
Richtig geizig wirkt, dass Electronic Arts die Kosten fĂĽr einen Sprecher offensichtlich zu teuer waren. Die am Bildschirmrand erscheinenden "Berater", die den Spieler antreiben, melden sich nur kurz zu Wort; der eigentliche Text der Meldung wird nicht vorgelesen.
Die halbwegs passabel arbeitende 3D-Engine kann solche schlechten EindrĂĽcke dann auch nicht mehr kompensieren. Immerhin: Aufgrund der primitiven Spielmechanik ist die Steuerung nicht sonderlich kompliziert.
Fazit: Chance verpasst
"SimCity BuildIt" hat traurigerweise mit seinem klassischen Vorgänger außer dem Namen nichts gemein. Electronic Arts ist es "gelungen", einen vielgeliebten Klassiker in eine seelen- und weitgehend spaßfreie In-App-Bezahl-Orgie umzuwandeln. Das kann man eigentlich nur ignorieren. Wer trotzdem mitspielen will, kann den Download ab iOS 7.0 nutzen, ältere Geräte bleiben draußen. (mit Material von TechStage) / (bsc)