MWC: Sicherer kommunizieren mit Blackphones PrivatOS 1.1

Silent Circle hat seit der Einführung des Blackphone viel Resonanz von Geschäftskunden bekommen. Auf die hat der Blackphone-Hersteller gehört und PrivatOS 1.1 um Funktionen für abhörsichere Telefonie und sichere Arbeitsbereiche auf dem Smartphone ergänzt.

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Die sichere Welt des Blackphone
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"Silent Circle sucht einen anderen Ansatz als gebogene Displays und Selfie-Sticks", witzelt Mitbegründer Mike Jankey in Richtung der großen Smartphone-Hersteller aus Fernost. Die Schweizer Firma setzt auf ein sicheres Smartphone. Frauenrechtler in Afghanistan und Journalisten in Syrien vertrauen auf die Technik von Silent Circle. "Firmen waren noch nie so unter Druck, ihre Geheimnisse zu schützen wie heute." Das habe der Sony-Hack gezeigt.

Privacy und Verschlüsselung bleiben die Antriebskräfte beim Blackphone-Hersteller Silent Circle. Die noch junge Firma orientiert sich mit ihren Software-Neuerungen an der Kundschaft des letzten Jahres, und das seien zu 75 Prozent Geschäftskunden mit einem starken Interesse an sicher verschlüsselter Kommunikation gewesen.

Das Blackphone beziehungsweise PrivatOS 1.1 soll verschlüsselte Kommunikation benutzerfreundlich machen.

PrivatOS, das auf Android basierende Betriebssystem des im letzten Jahr vorgestellten Blackphone, soll die Benutzerfreundlichkeit von Apple mit der Businesstauglichkeit von Blackberry verbinden. Verschlüsselung soll selbstverständlicher Bestandteil der Kommunikation werden, ohne dass sich der Anwender Gedanken darüber machen müsste. Das erste große Update, Version 1.1, soll Mitte März für Blackphone-Nutzer kommen und mit dem Blackphone 2 ausgeliefert werden.

Es führt Silent Spaces ein, virtualisierte Bereiche, die Persönliches und Geschäftliches in separaten Containern trennen. Spaces lassen sich für alles Mögliche einrichten: für die Firma, für die Kinder oder für die Kommunikation mit den Kollegen auf der Messe.

Der Silent Manager beinhaltet das Device Mangement für Blackphones. Admins können Spaces auf dem Blackphone sperren und löschen, wenn das erforderlich sein sollte. Über den Silent Store, einem App-Store für Software rundum das Blackphone-Ökosystem, soll das Blackphone nur Software laden, die von Silent Circle signiert ist: "No Data leakage from our phone", verspricht der Hersteller.

Die Silent Suite bietet Ende-zu-Ende-verschlüsselte Kommunikationswerkzeuge mit den Funktionen Silent Phone für sicherer VoIP-Gespräche, Silent Text mit Dateiversand inklusive sicherem Löschen bei Bedarf und Silent Contacts, einem verschlüsseltem Adressbuch.

Die Telekonferenz-Funktion Silent Meeting bietet Telefonkonferenzen mit bis zu fünf Teilnehmern für Blackphone, Android und iOS. Auch hier will Silent Circle auf einfache Bedienung setzen. Alle Gespräche sind verschlüsselt. Video und Audio für alle Teilnehmer werden auf dem Gerät gemixt und von dort wieder versendet.

Mitbegründer von Silent Circle und PGP-Erfinder Phil Zimmerman warnte indes vor trügerischem Sicherheitsgefühl: "Wenn Institutionen wie die NSA versuchen, eine Privatperson zu überwachen, werden sie einen Weg finden, sei es durch ein Mikrofon in der Lampe. Kein einziges Produkt wird Sie davor beschützen können, aber wir können ein sicheres Produkt anbieten." (akr)