GDC: Valves Steam-Controller und Streaming-Box Steam Link in Aktion

Valve präsentiert auf der GDC die finale Version seines Steam-Controllers. Wir haben getestet, wie gut das ungewöhnliche Touch-Pad-Design funktioniert und werfen einen Blick auf die neue Streaming-Box Steam Link.

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GDC: Valves Steam-Controller und Link-Box in Aktion

Nach zahllosen Iterationen ist der Steam-Controller endlich marktreif. Die Touchpad-Steuerung hilft zwar in Spielen ohne Gamepad-Unterstützung, hat aber weiterhin ihre Tücken.

(Bild: c't)

Lesezeit: 3 Min.

Im vergangenen Jahr waren wir von Valves Steam-Controller noch nicht so angetan. Aber der Hersteller aus Seattle hat das Design nochmals überarbeitet und auf der Game Developers Conference nun die endgültige Version gezeigt, die im November in den Handel kommen soll.

Markant sind weiterhin die beiden kreisrunden Touchpads für die Daumen. Auf dem Linken kann man damit ein digitales Steuerkreuz bedienen mit dem Rechten beispielsweise die Kamera-Perspektive oder den Blickwinkel in einem Ego-Shooter verändern. Die Pads lassen sich mechanisch herunterdrücken und vibrieren leicht, wenn man sie streichelt.

Der neue Controller liegt deutlich besser in der Hand als frühere Prototypen. Die Touchpads sind aber weiterhin nur eine Notlösung, wenn Spiele keine normalen Gamepads unterstützen.

(Bild: c't)

Neben den Pads kann der linke Daumen zu einem Analog-Stick und der rechte Daumen zu vier Steuerknöpfen wechseln, wie man sie von gewöhnlichen Gamepads her kennt. Die Zeigefinger bedienen jeweils zwei Abzugsknöpfe und an der Unterseite sind ebenfalls zwei Schalter in die Griffmulden eingearbeitet. Die Stromversorgung übernehmen zwei AA-Batterien. Eine Ladefunktion für Akkus hat Valve nicht eingebaut. Immerhin soll ein Satz Batterien etwa 80 Spielstunden halten.

Valve hat sich gegen den herkömmlichen Ansatz mit zwei Analogsticks entschieden, weil der Steam-Controller auch mit Spielen funktionieren soll, die sich sonst nur per Maus und Tastatur steuern lassen und nicht für Gamepads angepasst wurden. Die Maussteuerung übernimmt dabei der rechte Daumen, indem er über das Touchpad streicht. In dem Puzzle-Spiel "The Talos Principle" funktioniert das einigermaßen akkurat. Will man sich jedoch in der 3D-Welt umdrehen, muss man immer wieder den Daumen zum Rand des Pads schieben, hochheben und wieder in dessen Mitte aufsetzen, um sich weiter drehen zu können. Das ist gewöhnungsbedürftig und mühsam. Mit etwas Übung findet man sich jedoch zurecht.

An der Innenseite der beiden Griffhörner findet man zwei weitere Taster, daziwschen öffnet sich das Batteriefach. An der Stirnseite kann man ein USB-Kabel anschließen, wenn man einmal ohne Funkverbindung spielen wil. Akkus kann man per USB indes nicht laden.

(Bild: c't)

Insgesamt hat Valve das Design deutlich verbessert. Aus Gewohnheit würden wir dem Steam-Controller zwar noch immer ein gewöhnliches Gamepad mit zwei Analogsticks vorziehen, aber von den 4500 Spielen auf Steam unterstützen längst nicht alle solche Gamepads. Will man aber ein Spiel, das sich nur mit Maus und Tastatur steuern lässt, auch mal lässig im Sofa spielen, ist der 50 US-Dollar teure Steam-Controller durchaus eine Alternative – wenn er auch nicht die Präzision einer guten Maus erreicht.

Mit dem Verkaufsstart des Controllers im November sollen auch zahlreiche Steam-Boxen auf den Markt kommen, die mit dem Controller ausgeliefert werden. Die Preise der Steam-Konsolen reicht je nach Hardware-Ausstattung von 400 bis weit über 5000 Euro.

Die kleine Streaming-Box Steam Link beherrscht nur einen Trick, den aber ziemlich gut. Es erspart eine lange HDMI-Verbindung vom Rechner zum Fernseher. An Anschlüssen findet man an der Boxenseite 3 USB-Buchsen, HDMI, Ethernet und ein externes Netzteil.

(Bild: c't)

Alternativ kann man seinen vorhandenen PC auch mit einer neuen kleinen Streaming-Box namens Steam Link mit dem Fernseher verknüpfen. Die Anbindung erfolgt via Ethernet oder WLAN. Laut Valve empfängt die Box vom PC einen Video- und Audio-Stream des Spiels in Full-HD mit 60 Hz. Die Übertragungs-Latenz soll etwa bei 15 bis 18 ms, also bei gut einem Frame liegen und war in einem kurzen Test selbst bei einem schnellen Ego-Shooter nicht spürbar. Steam Link ersetzt somit ein langes HDMI-Kabel vom Rechner zum Fernseher. Die praktische kleine Box soll ebenfalls im November für 50 US-Dollar auf den Markt kommen. (hag)