Extrakosten für UMTS durch Engpässe befürchtet

Wegen Produktionsengpässen kommen auf die Mobilfunkanbieter, die bei der UMTS-Auktion eine Lizenz ersteigern, nach Einschätzung der Unternehmensberatung Arthur D. Little enorme Extrakosten zu.

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  • dpa

Wegen Produktionsengpässen kommen auf die Mobilfunkanbieter, die bei der UMTS-Auktion in Mainz eine Lizenz ersteigern, nach Einschätzung der Unternehmensberatung Arthur D. Little voraussichtlich enorme Extrakosten zu. Personalprobleme bei Softwareentwicklern und Herstellern von Hardware-Elementen würden wahrscheinlich dazu führen, dass die UMTS-Netze nicht rechtzeitig ausgebaut werden könnten. Deshalb müssten erhebliche Verzögerungen bei der Markteinführung von UMTS einkalkuliert werden, erläuterte der Leiter des Telekom- und Elektronikbereichs von Arthur D. Little in Deutschland, Arno Wilfert, am Samstag.

Die Verzögerung treffe vor allem die Unternehmen, die derzeit noch nicht auf dem deutschen Mobilfunkmarkt vertreten seien, weil die vier etablierten Anbieter D1, D2, E-Plus und Viag Interkom in dieser Zeit weiter Einnahmen aus dem jetzigen GSM-Netzbetrieb bekämen. Durch die Vergabe der UMTS-Lizenzen müssten in Europa fast gleichzeitig bis zu 60 Netze errichtet werden. In den vergangenen Jahren seien dagegen durchschnittlich nur rund fünf GSM-Netze gleichzeitig aufgebaut worden. Zudem seien die UMTS-Netze wegen ihrer höheren Funkanlagen-Dichte erheblich aufwändiger. "Mobilfunkbetreiber werden es mit Engpässen bei der Belieferung von Sendeanlagen, aber auch mit Schwierigkeiten bei der Akquisition von Standorten für die Sendeanlagen sowie beim Erhalt von Bau- und Betriebsgenehmigungen von Sendeanlagen zu tun haben", erläuterte Wilfert.

Die Lieferanten von Komponenten für den Netzausbau wollten ihre Kapazitäten gar nicht so stark wie kurzfristig nötig ausweiten, weil sie dann nach dem UMTS-Boom von 2003 oder 2004 an auf personellen Überkapazitäten sitzen würden. Schließlich könnte der Verbraucher nach Ansicht der Unternehmensberatung für weitere Verzögerungen sorgen, wenn die GSM-Netze bis dahin so leistungsstark seien, dass der Vorteil durch UMTS für den Verbraucher begrenzt sei. (dpa) (jk)