Diskussion um Messaging-Standard ohne AOL
Eine Konferenz der Internet Engineering Task Force (IETF) in San Diego ist ohne Beteiligung von AOL zu Ende gegangen.
Eine Konferenz der Internet Engineering Task Force (IETF) in San Diego ist ohne Beteiligung von AOL zu Ende gegangen. Unter anderem wurde auf der Konferenz über einen zukünftigen offenen Standard für Instant-Messaging-Systeme verhandelt. Mit Instant-Messaging-Systemen können Internet-Nutzer, die gleichzeitig online sind, Text-Botschaften untereinander austauschen. Auf der Konferenz diskutierten die Teilnehmer über drei verschiedene Verfahren, wie sich ein einheitlicher Messaging-Standard schaffen oder zumindest eine Zusammenarbeit zwischen den existierenden Messaging-Standards erreichen ließe.
Das Presence and Instant Messaging-Protokoll (PRIM) läuft direkt über TCP/IP und wurde von vornherein für Instant Messaging entwickelt. Es wurde nach US-Berichten auf der Konferenz unter anderem von Vertretern von Fujitsu und Network Projects unterstützt.
SIP for Instant Messaging and Presence Leveraging Extensions (SIMPLE) ist ein eher auf Telefonie ausgerichtetes Verfahren, das unter anderem Microsoft, Level 3 und Dynamicsoft unterstĂĽtzen.
Bei dem dritten Verfahren handelt es sich um IMXP, das ein XML-Encoding-System verwendet. Es wurde vom Startup-Unternehmen Invisible Worlds entwickelt.
Die IETF zeigte sich enttäuscht über die fehlende Teilnahme von AOL, was auch früheren Versprechen von AOL widersprach. Allerdings könnte sich dies auch bald ändern: Derzeit überlegt die FCC, ob sie AOL im Zuge der geplanten Fusion mit Time Warner zu Zugeständnissen zwingen soll.
Die IETF will im Januar entscheiden, welcher der Standards zukünftig weiterentwickelt werden soll. Bis zum darauffolgenden IETF-Meeting im März sollen bereits neue Arbeitsgruppen die Arbeit den den Protokollen fortgesetzt haben. (axv)