BitSats: Vertrag über 24 Bitcoin-Satelliten abgeschlossen

Der Plan, Satelliten als Knoten des Bitcoin-Netzwerks zu nutzen, nimmt weiter Gestalt an: Das Startup Dunvegan Space Systems und das Unternehmen Deep Space Industries wollen 24 BitSats in den Orbit schicken.

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BitSats: Vertrag über 24 Bitcoin-Satelliten abgeschlossen

(Bild: Dunvegan Space Systems)

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Das Startup Dunvegan Space Systems (DSS) und das Raumfahrtunternehmen Deep Space Industries haben laut Mitteilung einen Vertrag über 24 Satelliten abgeschlossen, die im Erdorbit das Bitcoin-Netzwerk unterstützen sollen. Anfang 2016 sollen die sogenannten "BitSats" ins All starten. DSS wurde vom Bitcoin-Kernentwickler Jeff Garzik eigens für dieses Vorhaben gegründet.

Wie Garzik gegenüber heise online erklärte, sollen die BitSats als Full Nodes agieren, also die komplette Blockchain-Datei vorhalten, validieren und an andere Knoten des Bitcoin-Netzwerks weiterverteilen. In der Blockchain sind alle Transaktionen und Bitcoinguthaben verzeichnet, aktuell ist die stetig wachsende Datei laut Blockchain.info über 30 GByte groß. Der Datentransfer soll dabei über verteilte Up- und Downlinkstationen auf der Erde stattfinden.

Die Satelliten sind laut dem technischen Entwurf als kleine Modelle gedacht, deren Form der CubeSat-Architektur folgen soll. Das CubeSat-Programm wurde von der California Polytechnic State University aufgelegt, um kostengünstige Satelliten zum Beispiel für Forschungszwecke verfügbar zu machen. Jeder BitSat soll mit Bordcomputer und 256 Gbyte Flashspeicher ausgestattet sein und für rund 5 Jahre seinen Dienst im Orbit leisten. Die Satelliten soll über das S-Band kommunizieren und jeweils 1 Mbit im Uplink und Downlink erreichen.

Ausfinanziert ist das ganze Projekt wohl noch nicht; wie Garzik erläuterte, befinde sich sein Startup gerade in einer Seed-Runde, also im Gespräch mit ungenannten Kapitalgebern über eine Erstfinanzierung. Einem Bericht des Wall Street Journals zufolge wollen beide Unternehmen ihre Satelliten auch kommerziell anbieten, als Datenspeicher oder Basis für Kommunikationsdienste. Jeder der BitSats soll rund eine Million US-Dollar kosten, im 24er-Pack sollen es 19 Millionen US-Dollar sein – Transport ins All und Betrieb inklusive.

Garzik nach könnte es nicht nur bei Satelliten als Knoten des Bitcoinnetzwerks bleiben. Mit einem ungenannten Hersteller von Bitcoin-Mininghardware habe es bereits Gespräche über die Konstruktion eines Mining-Satelliten gegeben. Allerdings gebe es noch offene Fragen, wie etwa eine ausreichende Stromversorgung für die energiehungrige Schürf-Hardware. Momentan wolle man sich erstmal auf die BitSats konzentrieren. Im April 2014 hatten DSS und Deep Space Industries ihre Partnerschaft für das BitSats-Projekt bekannt gemacht. (axk)