Gedruckte Drohnen dank Silbertinte

Eine junge US-Firma will Elektronikbestandteile direkt im 3D-Drucker erzeugen – zumindest teilweise.

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Gedruckte Drohnen dank Silbertinte
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Das Harvard-Spin-off Voxel8 hat einen Druckkopf für Kunststoff mit einem für Silbertinte in einem Gerät vereint, berichtet Technology Review in seiner April-Ausgabe (am Kiosk oder online bestellbar). Die selbst entwickelte Tinte ist mit zwei Millionen Siemens pro Meter zwar nicht so leitfähig wie etwa massives Kupfer, liegt nach Firmenangaben aber immerhin um den Faktor 5000 über bisherigen stromleitenden Pasten für den 3D-Druck. Gemeinsam mit dem CAD-Spezialisten Autodesk arbeitet Voxel8 zudem an einer Software, mit der sich 3D-Druck und Elektronik schon während des Designprozesses nahtlos zusammenfügen.

Üblicherweise können 3D-Drucker nur einen einzigen Stoff verarbeiten. Doch selbst schlichte Zahnbürsten bestehen meist aus mindestens drei Materialien. Und zu elektronischen Geräten konnten 3D-Drucker bislang kaum mehr als das Gehäuse beisteuern. Doch durch starre Platinen geht der Charme des 3D-Drucks größtenteils verloren: Sie schränken die Designfreiheit ein und machen das Gerät klobig. Außerdem lassen sie sich nicht spontan verändern.

Allein auf Knopfdruck spuckt der neue Drucker allerdings noch keine fertigen Quadrocopter aus. Er kann zwar automatisch Leiterbahnen ausdrucken und in Kunststoff einbetten. So lassen sich beispielsweise die Antennen der Drohnen in das Gehäuse integrieren. Wird es aber komplexer, ist Handarbeit gefragt. Der Drucker produziert zunächst eine Hälfte des Gehäuses, versehen mit Anschlüssen und Aussparungen für separate Komponenten wie Prozessoren oder Leuchtdioden. Dann wird der Druck angehalten und die zusätzlichen Bauteile manuell eingefügt. Anschließend verbindet und fixiert die Tintendüse die Bauteile, und der Kunststoff-Druckkopf vervollständigt das Gehäuse. Gelötet werden muss nichts mehr.

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(bsc)