Siemens hilft Autofahrern bei der Parkplatzsuche

In Berlin soll ab Mai eine Technik getestet werden, bei der der Parkraum überwacht wird und Autofahrer über Parkmöglichkeiten informiert werden sollen.

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Siemens hilft Autofahrern bei der Parkplatzsuche

(Bild: Siemens)

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"Ich drehe schon seit Stunden, hier so meine Runden", besang der deutsche Barde Herbert Grönemeyer einmal die Parkplatzsuche. Damit mag er etwas übertrieben haben, aber ein Parkplatzsuchender in deutschen Städten braucht immerhin durchschnittlich 4,5 Kilometer, um fündig zu werden, wie eine Studie im Auftrag des Parkhausbetreibers Apcoa Parking ergeben haben soll. Das Problem angehen will Siemens mit einer Technik, die den öffentlichen Parkraum überwacht und belegte Plätze an eine Leitzentrale meldet. Diese soll ab Mai in Berlin auf einer Strecke von 500 Metern in der Bundesallee getestet werden, wie der Tagesspiegel berichtet.

Dabei werden Sensoren eingesetzt, die auch in Straßenleuchten angebracht werden können. Diese registrieren zum Beispiel, ob sich ein Auto auf einer Parkplatzfläche befindet und liefert auch Informationen zu Position und Größe des Fahrzeugs.

Die Messdaten werden per Mobilfunk an die Zentrale gesendet, wo die Parkplatzbelegung errechnet wird. Um die Sensoren an das Internet anzubinden nutzt Siemens Intels IoT-Plattform (Internet of Things).

Die aufbereiteten Sensordaten sollen für Dienstleistungen wie etwa eine App zur Parkplatzsuche bereitgestellt werden. Der Autofahrer soll sein Fahrtziel über Smartphone oder Navigationsgeräte eingeben und sich in Echtzeit über die Parkplatzsituation am Zielort informieren lassen können.

Dabei soll die Software mit einem lernenden System arbeiten: Sie könne erkennen, wenn sich die Parkplatzsituation zu bestimmten Zeiten wiederholt und Prognosen errechnen. Nicht nur Autofahrer sollen von dem System profitieren. Der Überwachungsdienst soll schnell erkennen können, ob ein Auto in einer Feuerwehreinfahrt steht oder auf dem Zebrastreifen parkt. Auch könnten Autos erkannt werden, die in zweiter Reihe parken.

Das System kann mit RFID-Technik ergänzt werden, erläutert Siemens weiter: Bei Fahrzeugen, die mit RFID-Tags ausgerüstet sind, ließen sich Berechtigungen wie zum Beispiel Anwohner- oder auch Behindertenparkausweise automatisch erfassen. Denkbar sei auch, dass die Sensoren zusätzlich den Verkehrsfluss messen, das autonome Fahren an Verkehrsknotenpunkten erleichtern oder die Verfügbarkeit von Ladesäulen überwachen. (anw)