UberPOP: Kundendaten im Web

Laut Medienberichten gibt es Zugangsdaten zu Tausenden von Nutzerkonten des Taxi-Fahrdiensts UberPOP zu Schleuderpreisen im Web zu kaufen. Darüber lassen sich auch Fahrten im Namen des Kontoinhabers buchen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hans-Peter Schüler

Für Kaufpreise ab einem US-Dollar offerieren mehrere Anbieter Kontodaten zum Mitfahrdienst Uber, berichtet das Web-Magazin Motherboard. Demnach enthalten die Datensätze außer Benutzername und Passwort auch die letzten Ziffern und das Verfalldatum von dessen Kreditkarte. Damit kann man, wie das Magazin schreibt, die Dienste von Uber buchen und die bisherigen Fahrten des Kontoinhabers auflisten. Außerdem erschließen sich darüber Gelegenheiten, denselben Nutzer auch bei anderen Webdiensten zu schädigen, sofern dieser dort dasselbe Passwort verwendet.

Zwar ist unklar, woher die Kontodaten stammen – theoretisch könnten die durchgesickerten Daten aus individuellen Einbrüchen bei den Kundenrechnern kommen. Wahrscheinlicher ist aber, dass das Leck beim Dienst-Anbieter liegt, da einer der Schwarzmarkt-Verkäufer nach eigenen Aussagen Tausende solcher Datensätze auf Lager hat. Uber wollte sich zu den Vorfällen nicht äußern. Es wäre indes nicht das erste Leck bei dem Unternehmen: Im Februar musste es einräumen, dass eine seiner Datenbanken wohl gehackt worden ist, nachdem im vergangenen Mai bis zu 50.000 Namen und Kfz-Kennzeichen von Uber-Fahrern kompromittiert worden waren.

Zwar sind die Angebote von Uber aus wettbewerbsrechtlichen Gründen hierzulande verboten – im Interesse der Fahrgast-Sicherheit wird hierfür auch das deutsche Personenbeförderungsgesetz ins Feld geführt –, doch Uber hält weiter an dem Plan fest, Deutschland und andere europäische Staaten als Märkte für seine Dienste zu erschließen. Im März hat die niederländische Verkehrsbehörde wiederholt Fahrer mit Uber-Fahrgästen angehalten und daraufhin eine Razzia in der Amsterdamer Niederlassung des Startups durchgeführt, um Fahrerakten zu beschlagnahmen.

(hps)