Mitfahr-Dienste: Razzia bei Uber in Amsterdam

Die niederländische Verkehrsbehörde geht weiter gegen UberPOP vor und will das gerichtliche Verbot der Privatfahrervermittlung durchsetzen. Dabei soll ein tiefer Einblick in die Unternehmensdaten helfen.

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Fahrdienst Uber

(Bild: dpa, Britta Pedersen)

Lesezeit: 1 Min.

Die Niederländische Verkehrsbehörde ILT hat in den Amsterdamer Büros des US-Startups Uber zahlreiche Unterlagen beschlagnahmt. Die Razzia sei Teil der Ermittlungen gegen UberPOP, berichten niederländische Medien. Gerichte hatten die Vermittlung von unlizenzierten Fahrern mit Privatfahrzeugen in den Niederlanden für illegal erklärt, dennoch habe Uber einfach weitergemacht und das Angebot trotz Bußgeldern von insgesamt 100.000 Euro auf weitere Städte ausgedehnt.

Online-Mitfahrdienst Uber

Teilen statt Besitzen: Der Mitfahrdienst Uber gilt wie der Zimmervermittler AirBnB allen Protagonisten der Sharing Economy als erfolgreiches Vorbild. Doch ist der Dienst sehr umstritten, Geschäftsmodelle wie die von Uber und Airbnb stellen Politik und Wirtschaft vor neue Herausforderungen.

"Wir haben festgestellt, dass die Fahrer trotz der Bußgelder noch aktiv sind", sagte ein Sprecher. "Als Regulierungsbehörde wollen wir, dass sie aufhören." Die ILT verspricht sich von den beschlagnahmten Dokumenten mehr Erkenntnisse über die Aktivitäten des Unternehmens in den Niederlanden. "Mit einem vollständigen Überblick können wir unsere Maßnahmen anpassen und sicherstellen, dass die Gesetze eingehalten werden."

Uber nannte die Aktion der Behörden eine "Warnung für internationale Start-ups", dass sie und ihre Investitionen in den Niederlanden nicht willkommen und die Kundendaten nicht sicher seien. Uber wolle "tausende Jobs" in den Niederlanden schaffen. Das ist der Tenor, mit dem das Unternehmen auch hierzulande versucht, dem steigenden Druck seitens der Behörden etwas entgegenzusetzen.

In Deutschland hatte zuletzt das Frankfurter Landgericht das Geschäftsmodell von UberPOP bundesweit für illegal erklärt. Das Unternehmen will dennoch nicht hinschmeißen und hofft darauf, dass sich die rechtliche Situation ändern lässt. "Auch wenn es dauert: Am Ende wird sich bestimmt etwas ändern", sagte Deutschlandsprecher Fabien Nestmann. (vbr)