EU-Wettbewerbshüter knöpfen sich offenbar Apples Musikgeschäft vor

Die EU-Kommission will laut einem Bericht wissen, wie die Vereinbarungen von Plattenfirmen mit Apple für dessen geplanten Musikstreaming-Dienst aussehen und damit auf einen eventuellen Missbrauch der Marktmacht eingehen.

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EU-Kommission knöpft sich offenbar Apples Musikgeschäft vor

(Bild: dpa, Daniel Naupold)

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Spatzen pfeifen von den Dächern, dass Apple mit Hilfe des übernommenen Unternehmens Beats einen eigenen Musikstreaming-Dienst baut. Weitere Spatzen verkünden nun, die EU-Kommission habe ein aufmerksames Auge darauf, ob Apple dank seiner Größe, Beziehungen und seines Einflusses auf Plattenfirmen Konkurrenten wie Spotify und Deezer unfair bedrängen könnte. Das geht aus einem Bericht der Financial Times hervor (hinter einer Bezahlschranke).

Nach den bisher bekannt gewordenen Plänen soll das Apple-Streaming monatlich 10 Euro kosten. Im Gegensatz zu Spotify soll es dort aber kein werbefinanziertes, für die Nutzer kostenloses Angebot geben, sondern der Dienst werde mit dem bestehenden iTunes-Angebot gekoppelt. Nun hege die EU-Kommission Bedenken, Apple könne die Musiklabels dazu veranlassen, von diesen Gratisangeboten die Finger zu lassen, heißt es in dem Bericht.

Die EU-Kommission habe nun Plattenfirmen und Streaming-Diensten Fragebogen zu ihren Vereinbarungen mit Apple zugeschickt. In den meisten Fällen gehen solche Anfragen darauf zurück, dass der EU-Kommission Beschwerden vorliegen. Allerdings bedeutet das noch nicht, dass sie auch ein offizielles Verfahren eröffnet.

Apple hatte die Kopfhörerfirma Beats mitsamt dem Musikdienst Beats Music im Mai 2014 für 3 Milliarden US-Dollar übernommen. Der Musikmanager Jimmy Iovine und Trent Reznor, Master Mind der Nine Inch Nails, die von Beats kommen, sollen iTunes um einen Streamingdienst erweitern, hieß es Ende März. Der Dienst wird vermutlich zusammen mit einem iOS-Update eingeführt. (anw)