IBM und Fujifilm stellen neuen Speicherdichte-Rekord auf

Mit 123 GBit pro Quadratzoll eines Barium-Ferrit-Magnetbands hat IBM einen neuerlichen Rekord in Sachen Speicherdichte aufgestellt.

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IBMs Labor-Prototyp

(Bild: IBM Research)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Susanne Nolte

Einen neuen Rekord in der Datenaufzeichnung haben IBM und Fujifilm gemeldet. Erstmals haben ihre Entwickler Daten mit einer Speicherdichte von 123 GBit pro Quadratzoll – das sind rund 6,45 cm2 – auf einem Magnetband unterbringen können. Ein heutiges LTO-6-Band könnte damit 220 TByte unkomprimierter Daten fassen. Voraussetzung dafür war nicht nur die Weiterentwicklung des eigentlichen Magnetbands, sondern auch die der anderen am Aufzeichnungsverfahren beteiligten Komponenten, etwa ein verbesserter Schreibkopf und verbesserte Signalverarbeitungs-Algorithmen. Auch die Steuertechnik hat IBM so weit verfeinert, dass sie den nur 90 nm breiten, magnetoresistiven Lese- und Schreibkopf mit einer Genauigkeit von weniger als sechs Nanometer positioniert und damit eine Spurdichte von 181.300 parallelen Spuren pro Zoll ermöglicht.

Allein seit 2006 hat sich die Speicherdichte bei Magnetbändern fast um den Faktor 20 vervielfacht.

(Bild: IBM Research)

Fujifilm steuerte ein neues, NANOCUBIC genanntes Magnetband-Material bei und das dazugehörige Verfahren zum Auftragen noch feinerer, aufrecht ausgerichteter (perpendicular) Barium-Ferrit-Partikel. Da IBM und Fujifilm schon recht lange in der Weiterentwicklung von Bandaufzeichnungsverfahren zusammenarbeiten, ist das bereits der vierte gemeinsame Rekord.

Tapes bilden nicht nur die Basis der Massendatenhaltung in vielen Rechenzentren, sie sollen nach dem Willen von IBM auch in künftigen Cloud-Installationen eine entscheidende Rolle spielen. Dazu versuchen sich etwa Wissenschaftler des Forschungszentrums in Rüschlikon an der Integration der Bandspeichertechnik in aktuelle Cloud-Object-Storage-Systeme wie OpenStack Swift. Ziel ist es, sogenannten Object Storage, also als Objekte organisierte Daten auf Bandspeicher-Systeme zu bringen. Damit ließen sich auch innerhalb von Storage-Clouds wenig genutzte und langlebige Datenobjekte auf kostengünstige und energiesparende Speichereinheiten verschieben. Einen Prototyp will IBM nächste Woche auf der NAB (National Association Broadcasters) Show in Las Vegas zeigen, außerdem im Mai auf der IBM Edge in Las Vegas und parallel auf der Intermag 2015 in Peking.

(sun)