Reporter ohne Grenzen veröffentlichen interne Dokumente zur chinesischen Zensur

Die Organisation für Meinungsfreiheit protestiert gegen die Verurteilung einer prominenten chinesischen Journalistin, indem sie Dokumente veröffentlicht, die die Zensur in China verdeutlichen sollen.

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Reporter ohne Grenzen veröffentlichen interne Dokumente zur chinesischen Zensur

China liegt in der ROG-Rangliste der Pressefreiheit auf Platz 176 von 180.

(Bild: ROG)

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Der Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) liegen nach eigenen Angaben geheime Dokumente aus dem chinesischen Zensurapparat vor, die Zensuranweisungen an Nachrichtenmedien, Vermerke der in die Zensur eingebundenen Internetfirmen und zusammenfassende Sitzungsprotokolle enthalten. Die internen Vermerke und Direktiven des staatlichen Internetinformationsamts sowie anderer chinesischer Behörden und Internetfirmen belegten, wie China Ende des vergangenen Jahres die Internetzensur verschärfte, heißt es in einer ROG-Mitteilung.

Aus Protest gegen die Verurteilung der Journalistin Gao Yu hat ROG Auszüge aus Geheimdokumenten des chinesischen Zensurapparats veröffentlicht und will in Kürze die vollständigen Papiere öffentlich machen. Diese Papiere verdeutlichten, wie die Kommunistische Partei versuche, die öffentliche Meinung zu formen. Redaktionen würden angewiesen, Berichte über bestimmte Themen zurückzuziehen, andere auf die Titelseiten zu heben, Überschriften zu ändern oder einzelne Themen von vornherein zu meiden.

Gao Yu wurde am 17. April wegen "Verrats von Staatsgeheimnissen" zu sieben Jahren Haft verurteilt. Sie habe sich ein geheimes Dokument der KP verschafft und an Personen im Ausland weitergegeben. Gao Yu hat inzwischen Berufung eingelegt, teilt ROG mit. (anw)