NXP verspricht das bessere Mesh-Netzwerk für Bluetooth Smart

Auf der IoT World präsentierte der Chiphersteller ein Mesh-Netzwerk für Smart-Home-Geräte, die mit Bluetooth Smart kommunizieren. NXP sagt, dass die Lösung den Konkurrenzprodukten bezüglich Stromverbrauch weit überlegen sei.

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NXP verspricht das bessere Mesh-Netzwerk für Bluetooth-Smart-Geräte
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Nico Jurran
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Auf der Fachmesse "Internet Of Things World" in San Francisco zeigt Chiphersteller NXP ein eigenes Mesh-Netzwerk für Smart-Home-Geräte, die mit Bluetooth Smart kommunizieren. Dabei behauptet der Hersteller, seine Lösung sei im Vergleich zur Konkurrenz "zehnmal energiesparender".

Auf Nachfrage erklärten Vertreter des Unternehmens, dass die bisher erhältichen Lösungen zumeist nach dem Broadcasting-Prinzip arbeiten würden. Jedes Gerät im Mesh-Netzwerk fungiere dabei als Repeater, der alle empfangenen Daten immer für alleanderen Geräte weitersende. So kämen auch Geräte zum Einsatz, die eigentlich nicht benötigt werden, versetzten sich seltener in einen stromsparenden Modus und verbrauchten unnötig Energie.

NXP bewarb seine Mesh-Lösung auf der IoT World unter anderem mit einer im Vergleich zu anderen Lösungen besseren Energieeffizienz.

(Bild: Nico Jurran / heise online)

Die frühere Philips-Tochter NXP orientiert sich nach eigenen Angaben hingegen bei seinem Bluetooth Smart Mesh an ZigBee, das etwa bei Philips' Hue-Lampen zum Einsatz kommt. Die Geräte klären zunächst einmal untereinander, welche Position sie im Netzwerk einnehmen – und daraus ermitteln, wann welches wirklich als Repeater benötigt wird. In der übrigen Zeit würden sie in einen stromsparenden Schlafmodus fallen. Diese "Verständigungsphase" ließ sich auch in der Demo beobachten: So dauerte es einige Sekunden, bis die Geräte bereit waren.

Beim Thema Smart Home hängt das stromsparende Funkprotokoll Bluetooth Smart alias Bluetooth Low Energy (BLE) hinterher: Im Unterschied zu älteren Heimautomationsstandards wie ZigBee und Z-Wave mangelt es dem Newcomer an einem spezifizierten Mesh-Network-Protokoll. Bei einem vermaschten Netz sind alle Knoten untereinander verbunden, wodurch die Reichweite erhöht wird und blockierte Verbindungsstücke umgangen werden. In einem ersten Praxistest in c't 10/15 zeigte sich, dass das Fehlen eines Mesh-Netzwerks schon in einer größeren Wohnung zu Verbindungsabbrüchen führen kann, wenn Smart-Home-Geräte mit BLE-Funk weit vom Smartphone als Steuereinheit entfernt sind.

Diesen Mangel will die Bluetooth Special Interest Group (SIG) schnellstmöglich beheben: Eine spezielle Arbeitsgruppe soll mit Hochdruck an einer passenden Lösung arbeiten und das "Smart Mesh" 2016 offizieller Bestandteil von Bluetooth Smart werden. Aktuell haben schon einige Entwickler proprietäre Mesh-Lösungen in der Schublade – darunter etwa der Chiphersteller CSR mit seinem "CSRMesh".

Laut NXP soll die neue Mesh-Lösung über 100 Knoten zulassen und in den nächsten Monaten fertig werden. Per Funk lässt sich jederzeit eine neue Firmware einspielen. NXP verspricht daher, dass sein Smart Mesh am Ende dem offiziellem Standard entsprechen werde. Allerdings gehe man davon aus, dass bis zu dessen Verabschiedung noch einige Zeit vergehe.

Im nachfolgenden Video zur IoT-World-Demo sieht man, wie der Befehl zur Änderung der LED-Farbe von einem Gerät zum nächsten übertragen wird. Wichtig ist dabei zu wissen, dass NXP die Weitergabe des Befehls nach eigenen Angaben absichtlich verzögert hat, um zu zeigen, dass es sich um ein Mesh-Netzwerk handelt. Laut Entwickler lässt sich die Weitergabe der Befehle so optimieren, dass eine Latenz praktisch nicht spürbar ist. Je nach Anwendungsfall kann dies aber auf Kosten der Energieeffizienz gehen.

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