ITU feiert 150. Geburtstag und ehrt Pioniere der Telekommunikation

1865 wurde die Internationale Fernmelde-Union ITU gegründet. Zum Geburtstag ehrt die Organisation sechs Pioniere.

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150 Jahre ITU

(Bild: ITU)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Detlef Borchers

Am 17. Mai 1865 gründeten 20 Staaten nach monatelangen Verhandlungen in Paris den Internationalen Telegraphenverein (Union Télégraphique Internationale, UTI). Er sollte die vielfältigen Ansätze der neuen Telegrafietechnik standardisieren, was mit der Einführung des Baudot-Codes schließlich gelang. Heute als International Telecommunication Union (ITU) bekannt, feiert die Organisation am Weltkommunikationstag ihren 150. Geburtstag und ehrt wichtige Köpfe der Kommunikationstechnik. Zu ihnen gehört der Berliner Thomas Wiegand, der die Videostandards H.264 und H.265 mit entwickelte.

Nach der Ehrung von Internet-Pionieren und der überfälligen Würdigung der Rolle von Frauen in der Telekommunikation anlässlich früherer ITU-Jubiläen stehen jetzt Technik-Pioniere im Mittelpunkt. Mit dem TCP/IP-Entwickler Robert E. Kahn ist wieder ein Internet-Pionier dabei, mit Bill Gates ein Stifter, der mit der Bill & Melinda Gates Foundation Gesundheit und Bildung in der Welt verbessern will. Außerdem ehr die ITU Martin Cooper, der bei Motorola 1983 das DynaTAC entwickelte, sowie Ken Sakamura vom 1984 gestarteten TRON-Projekt. Ein zweites Mal wird zudem Mark Krivocheev geehrt, der innerhalb der ITU 30 Jahre lang die Entwicklung von Fernseh-Standards koordinierte.

Mit dem Nachrichtentechniker Thomas Wiegand zeichnet die ITU einen Forscher aus, der in Deutschland zu den "digitalen Köpfen" gezählt wird. Wiegand lehrt an der TU Berlin und ist bei der ITU in dem ITU-T genannten Gremium aktiv, das Telekommunikations-Standards festlegt und früher als CCITT bekannt war.

Die Verleihung der Auszeichnungen soll am späten Nachmittag im Video-Stream übertragen werden, die Keynote hält Doris Leuthard, die für Internet, Energie und Verkehr zuständige Ministerin der Schweiz. (ciw)