UMTS-Gebote klettern auf über 47 Milliarden Mark
Die Versteigerung der UMTS-Lizenzen in Deutschland reißt ein tiefes Loch in die Kasse der Mobilfunkkonzerne. Nach der 115. Versteigerungsrunde lag die Gesamtsumme der Höchstgebote bei 47,28 Milliarden Mark.
Die Versteigerung der UMTS-Lizenzen in Deutschland reißt ein tiefes Loch in die Kasse der Mobilfunkkonzerne. Nach der 115. Versteigerungsrunde zum Abschluss des heutigen Donnerstags erreichte die Gesamtsumme der Höchstgebote für einzelne Frequenzpakete 47,28 Milliarden Mark. Die gebotene Lizenzsumme (Höchstgebote für Kombinationen von mindestens zwei oder höchstens drei Frequenzpaketen, die eine gültige UMTS-Lizenz ergeben) belief sich auf 43,54 Milliarden Mark.
Der Poker um die begehrten Lizenzen stößt damit allmählich in britische Dimensionen vor. Im April hatte die spektakuläre UMTS-Auktion in Großbritannien umgerechnet 75 Milliarden Mark gebracht. Trotz der hohen Gebote befanden sich bei der Versteigerung in Mainz alle Bieter weiterhin im Rennen. Anzeichen für einen Rückzug gab es nicht.
Für eine große Lizenz (drei Frequenzblöcke) werden inzwischen mehr als elf Milliarden DM geboten. Das wäre schon bald der Betrag, den die Telekom-Tochter One2One in Großbritannien für eine (kleinere) UMTS-Lizenz auf den Tisch blättern musste. An der Spitze des Bieterfeldes in Mainz lag zuletzt T-Mobil mit 11,68 Milliarden Mark für drei Freuenzpakete. Debitel (7,9 Milliarden Mark), E-Plus (7,9 Milliarden Mark), Mannesmann Mobilfunk (8,04 Milliarden Mark) und Mobilcom (8,00 Milliarden Mark) gaben jeweils für zwei Frequenzpakete das Höchstgebot hat. 3G lag nur bei einem Paket mit dem angebotenen Betrag von 3,74 Milliarden Mark an der Spitze und hätte damit keine gültige UMTS-Lizenz. Viag Interkom lag bei keinem Frequenzpaket mit dem Gebot vorne. Dieses Bild wandelt sich aber noch von Runde zu Runde.
Mit dem bisherigen Stand der Versteigerung kann sich Bundesfinanzminister Hans Eichel bereits auf doppelt so hohe Einnahmen freuen, wie er ursprünglich eingeplant hatte (20 Milliarden Mark). Die Auktionserlöse sollen komplett in die Tilgung von Staatsschulden fließen. Die sich hieraus ergebenden frei werdenden Mittel durch Zinsersparnisse sollen unter anderem in Verkehrsvorhaben und in die Bildung investiert werden. Gegenwärtig erhöht sich die Summe der Höchstgebote von Runde zu Runde um rund eine Milliarde DM. Bis zum Ende der zweiten Auktionswoche an diesem Freitag könnten die Gebote auf 60 Milliarden Mark hoch schnellen. Bislang hat die RegTP auch das Mindestinkrement für ein neues Gebot auch noch nicht gesenkt, es liegt bei 10 Prozent des letzten Höchstegebots für ein Frequenzpaket.
Bis auf die Telefongesellschaft Debitel scheinen alle übrigen sechs Bewerber noch für drei von insgesamt zwölf Frequenzblöcken zu bieten. Drei Pakete sind die Höchstzahl, zwei müssen ersteigert werden, um in den Besitz einer UMTS-Lizenz zu gelangen. Beobachter rechnen in der kommenden Woche mit einer Entscheidung. (jk)