Google I/O: Android M, Google Photos, Google Now, Cardboard, Android Studio (4. Update)

Auf seiner Hausmesse zeigt Google eine Vorschau aufs zukünftige Android M, die verbesserte Fotoverwaltung Google Photo, einen Android-Abkömmling für Mini-Geräte, ein verbessertes Cardboard und ein paar weitere Details.

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Google I/O: Android M, Google Car und !!!

Die Hausmesse Google I/O 2015 findet in San Francisco statt.

Lesezeit: 5 Min.
Inhaltsverzeichnis
Google I/O 2015

Zwei Stunden dauert Googles Eröffungs-Pressekonferenz auf der heute startenden Entwicklermesse Google I/O in San Francisco – und los geht es mit Android M. Auch zu Android Wear will Google im Lauf des Abends Neues verkünden. Das Team unseres Podcasts c't Uplink kommentiert die Keynote live im Video, und TechStage führt ein Live-Blog.

Über die 180-Grad-Leinwand im Moscone-Center lässt Google einen Wal schwimmen oder Mitarbeiter Pong spielen.

Zuerst nannte Google-Manager Sundar Pichai ein paar Zahlen: Er sieht die Fragmentierung bei Android als Vorteil, jeder könne sich das für ihn passende Gerät auswählen. Inzwischen gebe es 4000 verschiedene Android-Modelle, über 400 Hersteller, über 500 Mobilfunkprovider. Auch der kleine Chromecast-Stick sei ein Erfolg, 17 Millionen Stück seien verkauft, 20.000 Apps erhältlich. Neu: Der US-Sender HBO Now wird demnächst auf Chromecast verfügbar sein, und damit unter anderem die beliebten Serien Games of Thrones und Silicon Valley.

Nicht nur der Graffiti-Androide weist darauf hin, dass das Mobilbetriebssystem eine große Rolle auf der Google-Messe spielen wird.

Dann führte Google Android M vor, jedenfalls eine Vorabversion, die auch zeitnah verteilt werden soll. Was das M bedeutet, verriet Google nicht – im Intro-Video war jedenfalls die Milchstraße zu sehen und danach in einem Schwenk der Mars... beides ja auch Namen von Süßigkeiten.

Android Pay wird ausgebaut: Man lädt dabei eine Kreditkarte aufs Gerät (AmEx, MasterCard, Visa) und bezahlt damit; auch Bezahlen per US-Provider AT&T, T-Mobile und Verizon wird unterstützt. Anfangs spielen 700.000 US-Geschäfte mit. Über einen internationalen Start gab Google noch keine Information. Voraussetzung ist Android 4.4.

Google Fit erkennt nun, ob man auf dem Golfplatz steht.

(Bild: Google)

Die angekündigten Updates zu Android Wear blieben allerdings aus: Google führte vor allem noch einmal vor, was mit Version 5.1 schon seit kurzem funktioniert: Always-on-Apps, Durchblättern durch Benachrichtigungen per Armdrehung und eine Emoji-Erkennung. Ausprobiert hatten wir das mit der G Watch Urban von LG.

Neu war nur eine Erweiterung von Google Fit: Die App nutzt nun die ganzen Sensoren der Uhr besser aus, um herauszufinden, welche Sportart der Nutzer gerade ausführt.

Für das Internet of Things ist Brillo gedacht, ein extrem abgespecktes Android, das auf Kleinstgeräten laufen und sie miteinander verbinden soll. Hauptsächlich geht es dabei um Heimautomation: Alle steuerbaren Lampen, Lautsprecher, Schalter und weitere Geräte sollen einfacher zentral steuerbar sein.

Der digitale Helfer Google Now bekommt eine verbesserte Kontextsensitivität. Fragt man beispielsweise "Was ist sein richtiger Name", während man Musik hört, sucht Google zu Informationen nach dem aktuell gespielten Musiker. Auch werden andere Informationen aus der Umgebung gesammelt, um solche unspezifischen Fragen zu beantworten. Neu ist auch, dass man in jeder App auf ein Wort tippen kann und dann Google-Now-Karten dazu bekommt: Informationen, neue Termine und ähnliches. "Now on Tap" nennt Google diese Funktion. Auch die Spracherkennung soll den Bildschirminhalt besser auswerten und dort angezeigten Worten den Vorrang geben, auch wenn man sie sehr undeutlich ausspricht.

Google Photo verbessert das Markieren, Sharen, Wiederfinden, Ansehen und Verwalten der Fotos. Man muss sie allerdings in der Google-Cloud speichern.

(Bild: Google)

Die Fotoverwaltung hat Google komplett umgekrempelt: Google Photo ist nun eher eine umfangreiche Foto- und Videodatenbank als der bisherige simple Bildbetrachter. Google Photo ist eng an die Cloud gekoppelt, quasi die Fotoabteilung von Google+. Die neue Version ist ab heute verfügbar, und zwar unter Android, iOS und im Browser. Den Cloudspeicher erhöht Google: Jeder Nutzer bekommt kostenfrei unbegrenzt Speicher für Fotos bis zu 16 MP und Videos bis zu 1080p.

Android Studio 1.3 Preview steht zum Download bereit, das Update ist 43 MByte groß.

Die Entwicklungsumgebung Android Studio bekommt ein Update auf Version 1.3, von der Google ein Preview zeigte. Vor allem kommt die NDK-Unterstützung hinzu, also die Möglichkeit, Code in C/C++ und Assembler zu schreiben. Möglich war das auch bisher – und auch in der alten Entwicklungsumgebung Eclipsed –, aber in Android Studio ließen sich NDK-Teile nur mit viel Handarbeit integrieren. Zudem soll der Gradle-Build beschleunigt sein. Auch war von einer iOS-Unterstützung per CocoaPods die Rede; dabei geht es aber nur um die unter iOS nutzbaren Teile des SDKs, nicht um eine Cross-Plattform-Lösung.

Das Google Cloud Messaging (eine Möglichkeit für Entwickler, Nachrichten an ihre Apps auf Nutzergeräten zu schicken) unterstützt nun auch iOS und das Abonnieren von Themen. 70 Milliarden Messages verschickt der Dienst täglich, über 600.000 Apps nutzen ihn.

Auch eine neue Version der Pappbrille Cardboard gab es, sie nimmt jetzt vor allem 6-Zoll-Geräte wie das hauseigene Nexus 6 auf. Zudem gibts die 3D-Technik Jump.

Der App-Store Play wird familienfreundlicher: Google führt Content-Ratings von Drittanbietern für alle Apps ein.

Das Video der Konferenz ist auf den offiziellen Seiten der Google I/O derzeit noch nicht online, aber auf Googles YouTube-Channel kann man es sich komplett ansehen. (jow)