Bertelsmann will mit EMI kooperieren
Der Medienkonzern Bertelsmann hat mit der EMI Group Verhandlungen über eine Zusammenarbeit aufgenommen, will EMI aber nicht übernehmen.
Der Medienkonzern Bertelsmann hat mit der EMI Group Verhandlungen über eine Zusammenarbeit aufgenommen. Dies bestätigten heute sowohl der Gütersloher Medienkonzern als auch die in London ansässige Musik-Gesellschaft. Der Kurs von EMI legte nach dieser Nachricht an der Londoner Börse um über zehn Prozent zu.
Details über die Verhandlungen wurden allerdings noch nicht veröffentlicht, auch habe Bertelsmann kein Übernahmeangebot abgegeben. Gegenstand der Gespräche sei "eine Kombination der Bertelsmann Music Group und EMI", heißt es in Gütersloh.
Ob eine Übernahme von EMI durch Bertelsmann überhaupt Chancen hätte, genehmigt zu werden, darf bezweifelt werden. Der Versuch von Time Warner, EMI zu übernehmen, wurde im Oktober abgeblasen, als sich abzeichnete, dass die EU diese Übernahme – wenn überhaupt – nur mit harten Auflagen genehmigen würde. Die EU befürchtete, dass EMI und die Warner Music Group (WMG), die zu Time Warner gehört, zusammen einen zu großen Marktanteil im europäischen Musikmarkt haben würden.
Auch EMI und die Bertelsmann Music Group (BMG), die übrigens gleich nach der geplatzten Fusion von EMI mit der WMG als potentieller Partner ins Gespräch kam, wären zusammen mit einem Marktanteil von rund 25,7 Prozent in Europa und weltweit die Nummer eins im Musikgeschäft. Um Problemen mit den Regulierern aus Brüssel aus dem Weg zu gehen, müsste die Verbindung beider Konzerne lose genug sein, um in den Augen der EU einen fairen Wettbewerb zu garantieren. (chr)