Bewerber-Check in Sozialen Netzwerken gang und gäbe

Jedes zweite Unternehmen informiert sich laut einer Studie über Bewerber vorab in Sozialen Netzwerken. Und das kann durchaus zu einer Vorab-Auslese führen.

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Von
  • Jürgen Seeger

In fast jedem zweiten Unternehmem (46 Prozent) werden auch die Profile eines Bewerbers in Sozialen Netzwerken gründlich geprüft. Meist sind dabei beruflich orientierte Netzwerke wie Xing oder LinkedIn von Interesse (39 %), aber auch Facebook oder Twitter bleiben nicht außen vor (24 %). So zumindest lautet ein Ergebnis einer repräsentativen Studie im Auftrag des ITK-Branchenverbandes Bitkom.

Beim Check der Profile in Sozialen Netzwerken stehen fachliche Äußerungen im Mittelpunkt.

(Bild: Bitkom)

Bewerber sollten auf Konsistenz zwischen Bewerbungsunterlagen und den in Sozialen Netzwerken preisgegebenen Informationen achten: Rund jeder siebte Personalchef (15 Prozent) hat schon einmal nach dem Online-Check einen Bewerber gar nicht erst zum Gespräch eingeladen oder die Stelle letztlich doch nicht offeriert, wobei fast immer (90 %) Widersprüche zu den Bewerbungsunterlagen ausschlaggebend waren.

Vorsicht auch vor unbedachten Äußerungen: Jeder Dritte der 408 befragten Personalchefs berichtete von inkompetenten fachlichen, 6 Prozent gar von beleidigenden Äußerungen der Bewerber. Weltanschauungen sollen dagegen keine Rolle spielen, ebenso wenig Fotos von ausgelassenen Partys.

Die einstellenden Unternehmen interessieren sich bei der Prüfung der Profile vor allem für die fachliche Qualifikation (89 %) und öffentliche Äußerungen über das Unternehmen oder seine Wettbewerber (56 %). Hobbys beziehungsweise private Aktivitäten sind immerhin noch für 44 Prozent einen Blick wert, 34 % betrachten veröffentlichte Fotos sehr genau. Große "Freundeskreise" dagegen helfen nichts: Die Anzahl der Kontakte fanden nur 5 Prozent der Personalveantwortlichen wichtig, noch weniger die politischen Ansichten (4 %). (js)