UMTS-Auktion möglicherweise in der Endphase

Am Freitag Vormittag kletterten die gesamten Höchstgebote für Frequenzpakete erstmals über 50 Milliarden DM und lagen am Ende der 121. Runde bei über 53 Milliarden Mark.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Versteigerung der UMTS-Mobilfunklizenzen in Mainz geht möglicherweise allmählich in die Endphase. Am Freitag Vormittag kletterten die gesamten Höchstgebote für Frequenzpakete erstmals über 50 Milliarden DM und lagen am Ende der 121. Runde bei 53,72 Milliarden Mark. Die gesamte gebotene Lizenzsumme (Höchstgebote für eine gültige UMTS-Lizenz aus mindestens zwei, höchstens drei Frequenzpaketen) lag bei 45 Milliarden Mark.

Man befinde sich in einer heißen Phase der Versteigerung, sagte der Präsident der Regulierungsbehörde, Klaus-Dieter Scheurle, dem InfoRadio Berlin-Brandenburg. "Ich denke schon, dass das jetzt in die Endphase geht." Für eine kleine UMTS-Lizenz (zwei Frequenzpakete) bieten die Unternehmen teilweise schon über neun Milliarden DM. Mannesmann Mobilfunk lag vorübergehend mit mehr als 13 Milliarden Mark (drei Pakete) an der Spitze des Bieterfeldes. Nach der letzten Runde des Vormittags hatten aber insgesamt fünf Firmen für UMTS-Lizenzen aus jeweils zwei Frequenzpaketen die Höchstgebote abgegeben: E-Plus (8,96 Milliarden Mark), 3G (9,19 Milliarden Mark), Mannesmann Mobilfunk (8,94 Milliarden Mark), Mobilcom (8,70 Milliarden Mark) und T-Mobil (9,19 Milliarden Mark). Nach dieser 121. Runde hatten Debitel (4,3 Milliarden Mark) und Viag Interkom (4,42 Milliarden Mark) nur jeweils für ein Frequenzpaket das Höchstgebot abgegeben.

Nach dem bisherigen Verlauf der Auktion und dem Bieterverhalten müssen Mannesmann, T-Mobil und Mobilcom als die Favoriten gesehen werden. Als starker Bewerber sehen Beobachter außerdem E-Plus/Hutchison, hinter der die niederländische KPN und japanische NTT DoCoMo stehen. Alle sieben Bieter sind aber weiterhin im Rennen. Beobachter wollten nicht ausschließen, dass Bewerber angesichts der hohen Preise in den kommenden Runden aussteigen könnten. Genannt werden dabei immer wieder die Debitel (Swisscom) und das finnisch/spanische Konsortium G3 (Sonera/Telefonica). Anzeichen für einen Rückzug gibt es allerdings noch nicht. Die Versteigerung ist erst beendet, wenn keiner der Bewerber in einer Runde neue Höchstgebote vorlegt – und bislang ändern sich die Höchstgebote und damit das Feld der Firmen, die eine UMTS-Lizenz erhalten würden, noch in jeder Runde. (jk)