Nutanix positioniert sich mit Hypervisor und Managementplattform gegen VMware

Der US-amerikanische Infrastrukturanbieter Nutanix hat auf seiner ersten Userkonferenz die Xtreme Computing Platform (XCP) vorgestellt. Dazu zählen der Hypervisor Acropolis und die Managementplattform PRISM.

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Nutanix positioniert sich mit eigenem Hypervisor  und Managementplattform  gegen VMware
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Von
  • Jens Söldner

Der US-amerikanische Infrastrukturanbieter Nutanix, laut IDC mit 52 Prozent Marktanteil Marktführer im wachsenden Segment der hyperkonvergenten Serversysteme, hat auf seiner heutigen ersten Userkonferenz die Xtreme Computing Platform (XCP) vorgestellt. Mit dem eigenem Hypervisor Acropolis und der Managementplattform PRISM positioniert er sich offen gegen VMware.

Unter hyperkonvergenten Systemen versteht man Server, die mit einem Hypervisor betrieben werden und neben der Compute-Virtualisierung auch die Speichersysteme über Storage-Virtualisierung bereitstellen. Dadurch ist kein separates SAN/NAS-Systems nötig. Über mitgelieferte Managementsoftware für die Automatisierung und Orchestrierung sollen Kunden im Vergleich zum Betrieb von nicht integrierten Servern, Hypervisoren und Speichersystemen Zeit und Kosten einsparen.Wesentliche Konkurrenten auf dem hyperconvergierten Markt sind neben Nutanix die Hersteller VMware (EVO:RAIL), EMC (VSPEX) und Simplivity.

Nutanix hat bislang die Hypervisoren vSphere, Hyper-V und KVM auf seiner Plattform unterstützt. Der wichtigste Partner VMware sieht in Nutanix zunehmend eine Bedrohung heranwachsen und hat sich in firmeneigenen Blogbeiträgen gegen Nutanix positioniert. Auf seiner ersten User Konferenz .NEXT hat der Hersteller nun angekündigt, mit einem eigenen Hypervisor und einer Managementplattform ins Rennen zu gehen. Ziel ist, die Installation und Verwaltung von virtuellen Umgebungen zu vereinfachen und sie "unsichtbar" zu machen, so dass Unternehmen sich anstatt auf die Verwaltung der Infrastruktur auf die Applikationen und Dienste konzentrieren können (O-Ton Nutanix: "invisible infrastructure"). Dies ermöglichen soll die nun vorgestellte "Xtreme Computing Platform" (XCP), die aus zwei Produktfamilien besteht, Nutanix Acropolis und Nutanix PRISM.

Acropolis übernimmt die Low-level-Verwaltung der Nutanix Plattform und enthält auch einen eigenen Hypervisor auf Basis von KVM. KVM hatte sich in den vergangenen Jahren als zuverlässiger und sicherer Hypervisor bewährt, allerdings ist die Verwaltung bislang kommandozeilenorientiert und somit nicht gut für den Unternehmenseinsatz geeignet. Dieses Defizit will der Hersteller mit PRISM ausgleichen: PRISM übernimmt die Verwaltung und soll auch größte Umgebungen aus einer einzigen Oberfläche heraus verwalten können (single-pane of glass).

Nutanix Prism (2 Bilder)

HTML5-GUI statt Kommandozeile: Nutanix PRISM soll ...
(Bild: Nutanix)

PRISM kommt mit einer HTML5-Oberfläche, Administratoren sollen laut Nutanix damit Speicher, virtuelle Maschinen und Netzwerkkomponenten zentral und einfach verwalten können. Die wesentlichen Funktionen für den Betrieb von virtuellen Maschinen sind bereits jetzt verfügbar, weitere wie aktives Loadbalancing (vergleichbar mit VMware DRS) und das Anpassen von Gastbetriebssystemen will Nutanix im Lauf des Jahres nachlegen.

Beim Hypervisor legt Nutanix Wert auf einen möglichst schlanken Kern und will die Intelligenz im Management haben, um einen "billigen, schlanken Hypervisor" zu haben – ein direkter Stich gegen VMware, das seinen Hypervisor-ESXi nach dessen Funktionsumfang lizenziert. Im Gespräch mit iX vor Ort bezeichnete Andre Leibovici, Senior Director bei Nutanix, Hypervisoren als das zukünftige Bios. Nutanix Acropolis kann im Rahmen der Nutanix Community Edition getestet werden, für die sich Interessierte online anmelden können.

(js)