SPD-Politiker gegen GroĂźhandels-Flatrate

Nach Ansicht von Klaus Barthel spiegelt sie nicht die Marktrealität wider und nutzt dem normalen User nichts.

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  • Florian Rötzer

Der bayrische SPD-Bundestagsabgeordnete Klaus Barthel, Vorsitzender im Unterausschuss des Bundestages für Telekommunikations- und Postfragen, hat sich gegen eine Großhandels-Flatrate ausgesprochen. Die Entscheidung der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP), wonach die Deutsche Telekom ab Februar 2001 ihre Verbindungsleistung den Internet-Providern zu einem zeitunabhängigen Pauschaltarif anbieten muss, bringe für die meisten User keine Vorteile mit sich und spiegele nicht die Marktrealität wider. Mit dieser Kritik schließt sich Barthel der Argumentation von Telekomchef Ron Sommer an.

Wie die SPD setze er sich für niedrige Zugangsgebühren zum Internet ein, so Barthel: "Erschwingliche Preise sind eine – wenn auch nicht die einzige – Voraussetzung für die Verbreitung des Mediums und für die Verhinderung der digitalen Spaltung". Dennoch bezweifelt der Abgeordnete, dass sich die Großhandels-Flatrate wirklich positiv für den Kunden auswirken würde. Sie nutze nämlich "nur demjenigen Teil von Geschäftskunden, die rund um die Uhr im Netz sein wollen, und jenen Konkurrenten der Telekom, die zu günstigen Tarifen ihre Angebote ins Netz der Telekom bringen wollen." Die Großhandels-Flatrate könne sogar verhindern, dass mehr Menschen ans Internet gingen. Stattdessen müsse man attraktive Pauschalangebote für mittlere Nutzungszeiten einführen.

In einer Presseerklärung widerspricht der Experte auch den Powerusern, die noch günstigere Tarife fordern: "Allerdings war von vorneherein klar, dass einige Verheißungen wie beispielsweise eine Full-Flatrate für alle unter 50 DM zum jetzigen Zeitpunkt und unter den Vorgaben der RegTP völlig unrealistisch ist. Wer so etwas unter den gegebenen Umständen fordert, redet wider besseres Wissen oder hat keine Ahnung." (Gerald Jörns)

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