Belastung der Piloten: US Air Force fährt Drohnenflüge zurück

Eigentlich wollte dass US-Verteidigungsministerium die Anzahl bewaffneter Drohnenflüge noch steigern. Aber bald fehlen dafür die Piloten, deswegen müssen die Flüge zurückgefahren werden. Die Belastung für die Piloten ist zu groß.

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US Air Force Drohne

Eine bwaffnete Drohne des Typs MQ-9 Reaper

(Bild: General Atomics)

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Weil bald nicht mehr genügend Piloten zur Verfügung stehen, will die US Air Force angeblich die Flüge bewaffneter Drohnen ab Oktober zurückfahren. Das berichtet die New York Times unter Berufung auf Vertreter der US-Luftreitkräfte. Ihnen zufolge geht die Air Force davon aus, dass sie in diesem Jahr mehr Piloten aufgrund der ganz besonderen Arbeitsbelastung verlieren, als sie neue trainieren wird. Nachdem jüngst ein neues Maximum von 65 Drohnenflügen pro Tag erreicht worden sei, müsste die Streitkraft das Pensum ab Oktober wieder auf 60 Flüge zurückfahren. Dabei hätten einige im Verteidigungsministerium auf eine Erhöhung auf mehr als 70 Flüge gehofft.

James Cluffs 432. Geschwader ist auf der Creech Air Force Base nahe Las Vegas stationiert.

(Bild: Doc Searls, CC BY 2.0 )

"Wir sind an einem Wendepunkt", zitiert die US-Zeitung James Cluff, der das für die Drohnenoperationen zuständige Geschwader in der Nähe von Las Vegas leitet. Eine "signifikante Anzahl" der 1200 Drohnenpiloten stehe vor dem Ende ihrer Verpflichtung und habe angekündigt, das Programm zu verlassen. Viele fühlten sich "überarbeitet" und hielten das Drohnenprogramm für unterbesetzt. Außerdem habe der Drohnenkrieg eine ganz neue Art von Belastung geschaffen. Die Piloten, die bei ihren Familien leben, müssten jeden Tag mental wechseln zwischen der Kriegssituation und dem Alltag. Hinzu komme die ständige Angst, für zivile Opfer verantwortlich zu sein. Diesen Dauerstress hat Trevor Tasin, Drohnenpilot im Ruhestand, demnach einmal beschrieben als "brutal, 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahre".

Cluff zufolge war das US-Verteidigungsministerium vergangenes Jahr noch davon ausgegangen, dass die Air Force die Drohnenattacken zurückfahren könne, weil sich der Militäreinsatz in Afghanistan dem Ende neige. Der rasche Aufstieg des Islamischen Staats in Syrien und dem Irak habe die Situation aber verändert. Deshalb sei der Bedarf an Drohnenoperationen stattdessen sogar gestiegen. Um den Teams nun wieder "Raum zum Atmen" zu geben, sollen die Drohnenflüge reduziert werden. Das könnte der US-Zeitung zufolge auch zum Problem für die CIA werden. Die habe immer wieder auf Drohnenangriffe zurückgegriffen, um Terrorverdächtige in Pakistan und dem Jemen zu töten. (mho)