Container für alle: Open Container Project vorgestellt

Unter Leitung der Linux Foundation haben sich Docker, CoreOS, IBM, Red Hat, Microsoft, AWS und einige andere mehr zusammengefunden, um offene Industriestandards für Container-Formate und deren Laufzeitumgebungen zu entwickeln.

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Container für alle
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Julia Schmidt

Nachdem CoreOS bereits seit einigen Monate mit Unterstützern wie Red Hat und VMware an einer Alternative zur Container Engine von Docker gearbeitet hatte, schließen sich die Konkurrenten nun mit einigen weiteren Industriegrößen zusammen, um gemeinsame Standards rund um Container-Techniken zu entwickeln. Sie sollen sicherstellen, dass alle Container-Formate und -Engines auf Prinzipien wie Offenheit, Sicherheit und Rückwärtskompatibilität basieren und Nutzern so ein gewisses Maß an Interoperabilität und Portabilität gewährleistet werden kann.

Gründungsmitglieder des Open Container Project (OCP) sind Amazon Web Services, Apcera, Cisco, CoreOS, Docker, EMC, Fujitsu Limited, Goldman Sachs, Google, HP, Huawei, IBM, Intel, Joyent, Linux Foundation, Mesosphere, Microsoft, Pivotal, Rancher Labs, Red Hat und VMware. Als Grundlage für das Projekt dient das von Docker zur Verfügung gestellte Container-Format, der Code der Laufzeitumgebung des Unternehmens sowie die damit zusammenhängenden Spezifikationen. Außerdem sollen Erfahrungen der Application Container Spec Initiative appc einfließen, zu deren Gründungsmitgliedern unter anderem CoreOS zählt.

Als Richtlinien für die Standards soll gelten, dass es keine Abhängigkeiten von bestimmten Clients, Orchestrierungs-Stacks, kommerziellen Anbietern oder Projekten geben soll und dass es möglich sein muss, die entstehenden Container auf unterschiedlichen Betriebssystemen, CPU-Architekturen, Cloud-Angeboten, unterschiedlicher Hardware und Ähnlichem einzusetzen. Letztlich soll es Anwendern möglich sein, einmal gepackte Applikationen auf allen Laufzeitumgebungen zu verwenden.

Was die Leitung der Arbeiten angeht, setzt OCP wohl auf einen händlerunabhängigen Open-Governance-Ansatz. Als Instandhalter des offenen Standards sind laut Ankündigung die Maintainer von Dockers libcontainer-Projekt gesetzt, die zwei Mitglieder des Teams hinter appc als Unterstützung bekommen. Für die nächsten drei Monate hat sich das OCP wohl vorgenommen, das Projekt ordnungsgemäß anzulegen, bestehenden Code zu migrieren und auf Grundlage der von Docker gestifteten Technik einen Spezifikationsentwurf zu veröffentlichen.

Dockers Container-Format und -Laufzeitumgebung hat sich in den vergangenen zwei Jahren zum Sinnbild der Container-Technik und einer Art De-facto-Standard entwickelt. Das Projekt gibt Nutzern die Möglichkeit, ihre Anwendungen samt deren Abhängigkeiten in Container zu verpacken, in denen sie sich ausliefern und ausführen lassen. Alternative Projekte wie das durch CoreOS vorangetriebene appc und Rocket haben danach versucht, Schwachstellen in Docker aufzudecken und Lösungsvorschläge anzubieten. Durch den Schritt, sich nun zusammen einem offenen Standard zu widmen, besteht nun die Chance, einer eventuellen Fragmentierung des Containermarkts entgegenzuwirken. (jul)