Bundestags-Hack: Zehntausende Internetseiten für Abgeordnete gesperrt

Als Reaktion auf den Hackerangriff hat die Bundestagsverwaltung den Parlamentscomputern nun angeblich den Zugriff auf Zehntausende Internetseiten gesperrt. Das soll weitere Trojaner-Infizierungen verhindern.

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Gebäude deutscher Bundestag

(Bild: Mike Macke, CC BY 2.0)

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Nach dem schweren Hackerangriff auf den Bundestag hat die Verwaltung des Parlaments den hauseigenen Computern nun den Zugang zu mehr als 100.000 Webseiten gesperrt. Das berichtet der Spiegel vorab und erklärt, damit solle verhindert werden, dass weitere Computer mit Trojanern infiziert werden. Die Liste mit den gesperrten Webseiten stammt demnach vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und enthalte bekannte Verbreiter von Schadsoftware. Wenn ein Abgeordneter einer der Seiten ansteuere, erscheine lediglich ein Hinweis auf die Blockade und der Zugriffsversuch werde unter einer Referenznummer archiviert.

Ob diese Maßnahme tatsächlich gegen weitere Trojaner-Angriffe auf den Bundestag helfen würde, erscheint zumindest fraglich. Domains über die solcher Schadcode verteilt wird, sind oft sehr kurzlebig und können nur in besonders aktuellen Sperrlisten auftauchen. Wie aktuell das BSI seine Daten aber halten kann, ist nicht klar. Insgesamt sind solche Webseitensperrungen aber nichts ungewöhnliches. Moderne Browser wie etwa Chrome greifen selbst auf solche Liste zu und blockieren den Zugriff auf Seiten, die als Gefahr erkannt wurden. Mit Smartscreen verfügt etwa auch der Internet Explorer über solch eine Funktion. (mho)