Frank Ahearn: Geotagging stört beim Untertauchen

Der Sicherheitsspezialist Frank Ahearn hilft seinen Kunden seit 2001 abzutauchen. Mit der zunehmenden Digitalisierung hat sich sein Geschäft in den vergangenen Jahren stark verändert.

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Frank Ahearn

(Bild: Getty Images)

Lesezeit: 1 Min.

Er spürte Monica Lewinsky für die Boulevardpresse auf und arbeitete als Fahnder für Gläubiger, Unternehmen, FBI und US-Regierung. Doch seit 2001 hilft Frank Ahearn auch Menschen, von der Bildfläche zu verschwinden – hauptsächlich indem er falsche Fährten legt. Wie er dabei genau vorgeht, verrät er im Interview in der neuen Ausgabe der Technology Review.

"Am wichtigsten beim Untertauchen ist Desinformation", sagt Ahearn. "Ich baue Webseiten mit einem Frank in London, einem in New York, einem in Cincinnati usw., bis ich zehn Franks habe. Das macht es teurer und schwieriger, nach mir zu suchen. Ich manipuliere zudem die Ergebnisse von Suchmaschinen, Blogs und sozialen Netzwerken."

Ahearn erklärt aber auch, wo die zunehmende Digitalisierung sein Geschäft schwieriger gemacht hat. So suchten beispielsweise seine Kunden immer mal wieder "von zu Hause aus oder im Büro per Computer nach Infos über ihren künftigen Wohnort", klagt Ahearn. "Damit hinterlassen sie digitale Spuren. Man sollte dafür keinen eigenen Computer verwenden, sondern zum Beispiel in ein Internet-Café gehen."

Auch das mittlerweile weit verbreitete Geotagging macht ihm zu schaffen. "Techies finden heraus, wo ein Foto aufgenommen wurde" sagt Ahearn. "Daher muss man das Bild tatsächlich an dem Ort machen, zu dem man eine falsche Fährte legen will."

  • Mehr dazu lesen Sie in der Juli-Ausgabe der Technology Review (am Kiosk erhältlich oder online bestellbar)

(jle)