Apple Music versieht iTunes-Cloud-Bibliothek mit Kopierschutz

Nutzer von Apples Musikspeicherdienst iTunes Match können DRM-freie Songs von Apples Servern herunterladen. Wer ein ähnliches Produkt im Rahmen des Abo-Dienstes Apple Music nutzt, bekommt diese nur noch mit Kopierschutz, stellte ein iTunes-Experte fest.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 90 Kommentare lesen
iTunes 12.2 und Beats 1

Zum neuen iTunes 12.2 gehört auch der Beats-1-Radioempfang.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

iTunes Match ist eine simple Sache: Gegen Zahlung von knapp 25 Euro im Jahr kann man auf Apples Servern bis zu 25.000 Songs aus der eigenen iTunes-Bibliothek ablegen. Titel, die bereits in Apples Katalog sind, werden automatisch "gematcht", der Rest wird hochgeladen. Auf seine Songs kann man anschließend von allen iOS-Geräten sowie Mac und PC via iTunes zugreifen. Beim Download liefert Apple keinen Kopierschutz mit.

Eine Variante von iTunes Match gibt es auch im Rahmen des neuen Streamingdienstes Apple Music, der seit dieser Woche verfügbar ist und knapp 10 Euro im Monat (15 Euro für eine sechsköpfige Familie) kostet. Dort heißt der Service aber nicht iTunes Match, sondern "iCloud Music Library" – auch hier mit bis zu 25.000 ablegbaren Songs. Wie der Buchautor und iTunes-Experte Kirk McElhearn nun festgestellt hat, gibt es zwischen iTunes Match und iCloud Music Library aber einen entscheidenden Unterschied: Lädt man Titel aus dem neuen Speicherdienst herunter, sind diese mit Apples DRM verrammelt.

Dies bedeutet, dass eine Wiedergabe nur so lange möglich ist, wie die Apple-Music-Monatsgebühr bezahlt wird – was ja auch für alle anderen Inhalte des Dienstes, der neben Streaming auch eine Offline-Nutzung auf bis zu zehn Geräten erlaubt, gilt. "Das bedeutet, dass man bei einem Matching der Bibliothek mit Apple Music und iCloud Music Library ein Backup der Originaldateien benötigt. Falls man das nicht tut, hat man nachher Dateien, die sich ohne Apple-Music-Abo nicht abspielen lassen", schreibt McElhearn.

Bislang ist unklar, wie es mit iTunes Match weitergeht – der Dienst ist innerhalb von iTunes nur noch schwer zu finden. Ein Test mit einem Apple-Music-Account, für den auch ein iTunes-Match-Abo abgeschlossen wurde, zeigte, dass man hier noch DRM-freie Musik zurückerhält. Ob dies auch bei neu hochgeladenen Songs mit aktivierter iCloud-Music-Library-Funktion gilt, konnten wir bislang noch nicht testen – Apple hat die Funktion zum händischen Anschieben der iTunes-Match-Aktualisierung aus iTunes entfernt. iCloud Music Library lässt sich ansonsten über das iTunes-Einstellungsmenü deaktivieren.

Unterdessen berichten Nutzer, dass es in iTunes 12.2 im Zusammenhang mit iTunes Match zu Problemen bei der Bibliothekdarstellung kommt. Teilweise fehlen Coverbilder, teilweise lassen sich Songs nicht mehr "matchen". (bsc)