Be gibt den Online-Vertrieb auf

Am 16. Oktober schlieĂźt der Online-Vertrieb des amerikanischen Softwareherstellers Be Inc. endgĂĽltig seine Pforten.

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Von
  • Marc Kersten

Am 16. Oktober schließt der Online-Vertrieb des amerikanischen Softwareherstellers Be Inc. endgültig seine Pforten. Das BeDepot werde zugunsten des Direktvertriebs durch verschiedene Distributoren eingestellt, heißt es in einer Mitteilung an die Kunden. Man könne sich so wieder auf die eigentliche Aufgabe der Softwareentwicklung konzentrieren. Be Inc. ist vor allem durch sein Multimedia-Betriebssystem BeOS bekannt geworden, hatte zuletzt aber mit finanziellen Problemen zu kämpfen.

Beobachter vermuten deshalb auch einen Zusammenhang mit den zuletzt vorgelegten schlechten Zahlen für das zweite Quartal (c't berichtete). Demnach betrug der Umsatz nur noch 142 000 US-Dollar, deutlich weniger als im Vorjahr, während der Verlust mit netto 4,7 Millionen US-Dollar leicht zurückging. Be erklärt die Zahlen mit der jüngsten Änderung seiner Geschäftsstrategie: So werde die Desktop-Version von BeOS 5 kostenlos zum Download bereit gestellt, während der Direktvertrieb für die Pro-Version gerade erst anlaufe. Auch lege man den Schwerpunkt in Zukunft auf Internet-Zugangsgeräte, auf Grundlage des hauseigenen BeIA-Betriebssystems. Sobald entsprechende Geräte ausgeliefert würden, sei mit einer deutlichen Verbesserung der Umsätze zu rechnen, glaubt Be-Präsident Jean-Louis Gassée.

Be versucht die bevorstehende Schließung seines Online-Vertriebs als vernünftige Outsourcing-Maßnahme darzustellen. Man wolle den Distributoren und Wiederverkäufern keine Konkurrenz mehr machen und die Entwicklung eines "unabhängigen Marktes" fördern, heißt es in einer offiziellen Mitteilung. Die Kunden werden unterdessen an die E-Commerce-Website BeBits und lokale Distributen verwiesen. In Europa wird BeOS 5 Pro unter anderem von Koch Media vertrieben. (mck)